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Wiener Paar fällt auf Betrugs-SMS rein, verliert 500 €
Die mutmaßliche SMS ihrer Bank entpuppte sich für ein Wiener Paar als besonders teuer. Unbekannte kauften mit ihrer Karte um 500 € im Ausland ein.
"Heute"-Leser Sascha saß Ende Jänner mit seiner Frau auf der Couch, als sie eine mutmaßliche SMS von ihrer Bank erhielt. Obwohl ihr die Nachricht suspekt war, öffnete sie sie aus Neugier. Danach ging es schnell: Plötzlich füllten sich die Lücken wie von Geisterhand und die Seite fror förmlich ein.
Unverzüglich reagierte das Wiener Paar auf den Schock und kontaktierte ihre Bank – kurze Zeit später, sperrte der Bankanbieter alle Konnten. Dies hinderte die unbekannten Täter jedoch nicht daran, auf das Geld der Wienerin zuzugreifen – in Istanbul wurden zwei Stunden nach der Kontaktaufnahme mit der Bank stolze 504,33 Euro in einem Schmuckgeschäft ausgegeben.
Frau griff via Browser auf Konto ihres Mannes zu
Das Zusammenspiel mehrerer unglücklicher Zustände soll ausschlaggebend für die Cyber-Attacke gewesen sein. Zum Einen checkte Sashas Gattin im Internetbrowser den Kontostand ihres Mannes. Die automatische Anmeldung spielte den Online-Betrügern in die Karten. Als die Wienerin dann schließlich auf den mutmaßlichen Link der Bank tippte, schnappte die Falle zu.
Erst am Tag darauf erfuhr das Paar von der Bawag P.S.K. von der Kartenbelastung von über 500 Euro – diese geschah trotz der Kontosperre. Wutentbrannt machte sich der "Heute"-Leser auf den Weg in das nächstgelegene Polizeikommissariat, um den Vorfall anzuzeigen. Der letzte Stand der Ermittlungen ernüchterte das Wiener Paar, denn: Die Chancen, ihr Geld jemals wiederzusehen, scheinen aussichtslos.
Watchlist empfiehlt Austausch mit Bank via App
Das Bankinstitut bedauert den Vorfall, denn durch die mehrmalige Eingabe eines TAN-Codes konnten die Betrüger das Konto zu ihrer Apple-Wallet hinzufügen. So konnten die Täter ungestört im Ausland einkaufen. Im Netz wies das Kreditinstitut mehrmals darauf hin, dass Phishing-Messages im Umlauf seien.
Laut Pressestelle der unabhängigen Informationsplattform Watchlist-Internet war dies kein Einzelfall. "Gerade Banken sind in letzter Zeit vermehrt Angriffsziele von Internet-Betrügern", sagte ein Pressesprecher von Watchlist-Internet auf Anfrage von "Heute". Der Internet-Experte wies darauf hin, dass Banken in der Regel ihre Kunden nicht per SMS informieren. "Dafür hat man das Online-Banking mit Apps und den darin befindlichen Postfächern", sagte er im "Heute"-Interview. Auf verdächtige Nachrichten sollte man deshalb am besten gar nicht reagieren.
Auch die Internet-Ombudsstelle (ombudsstelle.at) gibt kostenlose Beratung zum Thema Cyber-Betrug. Ob es für die Wiener Familie aus Wien-Floridsdorf noch Hoffnung auf das verlorene Geld gibt, bleibt abzuwarten.