Österreich
Wiener Bäder erlauben nur noch "echte" Burkini
Wegen den Ganzkörper-Badeanzügen muslimischer Frauen geraten Freibadbetreiber unter Beschuss: Sie stellen nun klar, was erlaubt ist.
Mit den steigenden Temperaturen und dem Einläuten der Freibadsaison begann auch die Diskussion um verschiedenste Bademoden – allen voran der Burkini.
Jetzt nahmen auch die Wiener Bäder dazu Stellung: Ein Sprecher der MA 44 stellte die Dos and Don'ts angemessener Freibadbekleidung klar.
Nur der "echte" Burkini ist erlaubt
In den Bädern der Stadt Wien darf auch mit Burkini munter geplantscht werden. Aber: Nur ein "echter" Burkini ist erlaubt. Dieser muss aus badetauglichen Kunstfasern bestehen. Für die MA 44 geht es also um das Material, anstatt um die Form der Bekleidung.
Denn wurde der Ganzkörper-Badeanzug etwa aus normalem Baumwollstoff, oder dergleichen gefertigt, dann ist das Baden damit auch nicht erlaubt. Das würde als Straßenbekleidung eingestuft, mit welcher man sowieso nicht in die Becken dürfe, heißt es seitens der Wiener Bäder.
Der Burkini
Der Burkini ist eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die außer Gesicht, Händen und Füßen den gesamten Körper bedeckt.
Laut einer Studie schützt er am besten vor Krebs.
Sie bestehen oft aus demselben Material wie Badeanzüge oder Bikinis und erlauben es Muslimas, die sich an die Kleidungsvorschriften des Islam halten, im Sommer schwimmen zu gehen.
Auch Sportbekleidung für Muslimas ist im Mainstream angekommen: Nike brachte vor kurzem eine Sport-Hijab heraus
Im Schönbrunner Bad sieht man die ganze Diskussion ganz gelassen. Privatbetreiber Josef Ebenbichler sagte gegenüber der APA: "Ob das ein Burkini, ein Badeanzug, eine Badehose oder ein Bikini ist, das ist uns egal." Überhaupt komme es nur ganz selten vor, dass sich eine Frau im Burkini in das Bad verirre, so Ebenbichler.
Shitstorm wegen Burkini-Aktion
Über das Wiener Badeschiff am Donaukanal brach diese Woche ein Shitstorm herein, als die Betreiber Burkini-Trägerinnen gratis eintreten ließen. Diese Aktion sorgte für etliche Hasskommentare auf Facebook. (rcp)