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Wiener Akustikampel feiert ihren 50. Geburtstag

Seit einem halben Jahrhundert erleichtern Akustikampeln den Alltag von blinden Wienern. Die Revolution des Straßenalltags feiert Geburtstag. 

Natalia Anders
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    Für den 65-jährigen Harry ist die Ampel eine riesige Orientierungshilfe.
    Für den 65-jährigen Harry ist die Ampel eine riesige Orientierungshilfe.
    Schedl / Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs

    Unscheinbar und doch ein unverzichtbarer Bestandteil des Wiener Stadtbilds: Die Akustikampel wurde am Donnerstag 50 Jahre alt. 1972 konnten blinde und sehbehinderte Wiener zum ersten Mal sicher alleine die Straße überqueren. Die Akustikampel hilft sehschwachen Menschen mit Geräuschen bei der Erkennung von grünem oder rotem Licht am Zebrastreifen. 

    Harry: "Akustikampel war eine Revolution"

    Der 65-jährige Harry Rother ist blind und Mitglied bei der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs. Er war gerade einmal 15 Jahre alt, als die erste behindertengerechte Ampel in Wien eröffnet wurde. "Noch bis vor zwanzig Jahren waren akustische Ampeln eine absolute Seltenheit und sind immer wieder kaputt gegangen", erinnert sich der Wiener zurück. Doch auch wenn die Akustikampeln vor allem zu Beginn mit großen technischen Problemen zu kämpfen hatten, waren sie eine riesige Entlastung für den heute 65-Jährigen. 

    Mythos: Drücken für kürzere Wartezeit am Zebrastreifen

    Wenn es eine Sache gibt, die sehbehinderte Menschen wie Harry an den Ampeln stört, dann ist es, wenn nicht Sehbehinderte den Knopf des Geräts betätigen, um die Lautsprecher zu aktivieren. "Es gibt den Irrtum, dass das Betätigen des Knopfs der Akustikampel zu einer kürzeren Wartezeit an der Ampel führt. Das stimmt nicht", erklärt der Wiener im Gespräch mit "Heute". Tatsächlich führt unnötiges Betätigen zu einer schnelleren Abnutzung der Geräte. Defekte Akustikampeln können für Sehbehinderte Menschen nämlich rasch zur Gefahr werden.

    976 Ampeln haben behindertengerechte Funktion

    Mittlerweile haben 65 Prozent aller Wiener Ampeln eine behindertengerechte Akustikfunktion. Obwohl die Lautsprecher, die Blinde mittels Signaltöne darüber informieren, wann die Ampel auf rot oder grün schaltet, mittlerweile nichts besonderes mehr sind, haben sie vor genau 50 Jahren den Alltag von sehbehinderten Wienern revolutioniert. Alles Gute zum Geburtstag!

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