Wien

Wiener Ärzte – Wohnort bestimmt, was dich niesen lässt

Allergien sind kein Zufall. Faktoren wie Wohnort, Klima, Lifestyle und Lieblingsessen entscheiden, was uns reizt. Das fanden Wiener Forscher heraus.

Heute Redaktion
Gesundheit! Wiener Forscher erstellten nun einen europäischen Allergieatlas.
Gesundheit! Wiener Forscher erstellten nun einen europäischen Allergieatlas.
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Überall in Europa finden sich Menschen, die wegen Katzenhaaren oder Gräserpollen niesen müssen. Aber die Reaktionen auf Hausstaub sind regional sehr unterschiedlich. Manche lässt er total kalt, für andere ist er ein massives Allergen. Das Fazit einer Studie, an der die MedUni Wien mitgearbeitet hat, lautet darum: Das lokale Umfeld beeinflusst Allergien. Nun hat die Universität auch den ersten europäischen Allergieatlas veröffentlicht, wie der ORF berichtete. Darin kann man sich ansehen, wo welche Allergien Zuhause sind.

Die Studie erschien in dem wissenschaftlichen Fachblatt "Allergy“. Die MedUni hat sie zusammen mit dem Karolinska-Institut in Stockholm und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) in Krems zusammen erarbeitet.

"Es zeigt sich, dass in den meisten europäischen Regionen die Sensibilisierung gegen das Gräserpollenallergen und das Hauptallergen der Katze dominiert. Dagegen variiert die Empfindlichkeit gegenüber Hausstaubmilben-Allergenen je nach Region stark und ist im Norden am geringsten", so Studienleiter Rudolf Valenta vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien im ORF.

Die Erdnuss macht kaum jemanden verrückt

Auf Erdnüsse reagieren laut MedUni nur Menschen in einigen wenigen Regionen allergisch. Aber umso weiter vorn stehen Fruchtallergene in Süd- und Mitteleuropa auf der Hitliste der Reaktionen auslösenden Allergene. Dagegen kaum in Südeuropa aber umso mehr in Nord-, West- und Mitteleuropa seien Wespen- und andere Insektenallergene die vorherrschenden Allergenmoleküle. Der europäischen Allergieatlas zeige diese deutlichen Unterschiede in der Sensibilisierung von Kindern gegenüber Allergenen.

Laut der Studie beeinflusst die Sensibilisierung, in welchem Land ein Kind lebe. Demnach würden Kinder mit Pollenallergien immer seltener, je trockener und heißer es in einem Land sei, so Valenta im ORF: "Das Verständnis der Sensibilisierungsmuster in den verschiedenen Regionen ist wichtig für eine genaue Diagnose von Allergien und bildet die Grundlage für neue Behandlungs- und Präventionsstrategien in ganz Europa." 

Forschungsergebnis hilft vorbeugen

Mit den Ergebnissen sei die Grundlage für neue Diagnose- und Therapieverfahren bei Allergien gelegt. Auch könne man damit neue Präventionsstrategien auf europäischer Ebene erwägen. Es sei übrigens keine Empfehlung, Kinder schon sehr früh zusammen mit einer Katze aufwachsen zu lassen. Andererseits mache es Sinn, statt Teppichboden Holz oder Fliesen im Wohnbereich zu verlegen, so der Experte im ORF.

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