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Wiener abgezockt? Wirbel um Covid-Teststraßen

Ein Ex-Mitarbeiter einer Wiener Teststraße erhebt schwere Vorwürfe. Statt Gratis-PCR sollen Kunden mit teuren Tests "abgezockt" worden sein.

Amra Duric
Die Zahl der positiven Corona-Tests steigt vielerorts weiter an.
Die Zahl der positiven Corona-Tests steigt vielerorts weiter an.
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Mit dem geplanten Ende der Corona-Maßnahmen sollen ab Juli nur noch Personen mit Symptomen und Risikopatienten kostenlose Corona-Tests bekommen. Dass man bisher nicht in allen Teststraßen auf Gratis-Tests Wert gelegt hat, behauptet nun ein ehemaliger Mitarbeiter einer Wiener Teststraße im Gespräch mit "Heute".

"Es wurde den Leuten gesagt, dass das Ergebnis des kostenlosen Gurgeltests nicht rechtzeitig ankommen würde."

Laut dem Zeugen soll in der besagten Teststraße auf kostenpflichtige Testungen statt Gratis-PCR gesetzt worden sein. "Es wurde den Leuten gesagt, dass das Ergebnis des kostenlosen Gurgeltests nicht rechtzeitig ankommen würde", enthüllt der Wiener gegenüber "Heute".

Im Video: Jetzt müssen alle GIS zahlen – das sagen die Wiener

Erst Versetzung, dann folgte Entlassung

Besonders älteren Personen, die am nächsten Tag ins Spital mussten, wurde zum teuren Test geraten. "Man hat den älteren Bürgern gesagt, sie sollen lieber einen Test um 80 Euro machen, weil dann das Ergebnis innerhalb von zwei Stunden da ist. Und dass, obwohl auch das Ergebnis des Gurgeltests rechtzeitig gekommen wäre."

Als der Ex-Mitarbeiter die Beobachtungen mit seinen Vorgesetzten und anderen Mitarbeitern teilte, soll er am nächsten Tag umgehend in eine andere Teststraße versetzt worden sein. "Kurz darauf wurde ich dann entlassen. Ich finde, es eine Frechheit, dass die Teststraße absichtlich Leute abgezockt hat, obwohl kostenlose Tests angeboten werden", ärgert sich der Betroffene.

Teststraßen-Betreiber weist Vorwürfe zurück

Die betroffene Teststraße und das dazugehörige Labor weisen die Vorwürfe des Ex-Mitarbeiters auf "Heute"-Anfrage aufs Schärfste zurück. Auch soll es verpflichtend sein, Kunden nach der zweiten Abholung, um 15:30 Uhr, zu informieren, dass ihr Test erst am Folgetag abgeholt wird und somit ein Ergebnis nicht am nächsten Tag in der Früh da sein kann.

"Es ist eine niederträchtige Frechheit, die Kollegen zu bezichtigen, die ihr letztes gegeben haben - teilweise bei nächtlichen Anrufen, dass die Probanden das Ergebnis der Gratis-Tests bekommen können."

Personen, die am nächsten Tag dringend ein Testergebnis benötigt haben, sollen "selbstverständlich auf die Kauftests mit garantiertem Ergebnis aufmerksam gemacht" worden sein. "Dazu lassen wir auch ein Dokument unterschreiben, dass der Proband informiert wurde und dass ihm als Alternative ein Test als Privatleistung unseres Labors unverbindlich angeboten wurde", heißt es seitens der Teststraße.

Über das Verhalten seines ehemaligen Mitarbeiters zeigt sich der Betreiber der Teststraße verärgert. "Es ist eine niederträchtige Frechheit, die Kollegen zu bezichtigen, die ihr letztes gegeben haben - teilweise bei nächtlichen Anrufen, dass die Probanden das Ergebnis der Gratis-Tests bekommen können. Wir haben unseren Anwalt beauftragt, eine Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede zu erstatten."

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