Österreich
Wien-Wahl: Hochspannung in acht Bezirken
Am 11. Oktober werden neben einem neuen Gemeinderat auch die Bezirksvorsteher und damit die Bezirksparlamente neu gewählt. Was bei den großen Wahlen in den USA die sogenannten "Swing States" sind, sind in Wien "unsichere" Bezirke. Diesmal könnte es in gleich acht Bezirken einen Machtwechsel geben.
Am 11. Oktober werden neben einem neuen Gemeinderat auch die Bezirksvorsteher und damit die Bezirksparlamente neu gewählt. Was bei den großen Wahlen in den USA die sogenannten "Swing States" sind, sind in Wien "unsichere" Bezirke. Diesmal könnte es in gleich acht Bezirken einen Machtwechsel geben.
- der einzigen direkten TV-Konfrontation zwischen Bürgermeister Michael Häupl und Herausforderer HC Strache Rückenwind.
Vier Bezirke könnten blau werden
Das gilt auch in den Bezirken. Glaubt man den Umfragen, ist in Simmering, Floridsdorf, Donaustadt und Favoriten nach dem Wahltag am 11. Oktober ein blauer Bezirksvorsteher möglich. Auch in Liesing gebe es Chancen für die FPÖ. Die SPÖ sieht das Ganze gelassener und bangt lediglich um Simmering.
Dabei ist die Ausgangslage eigentlich relativ eindeutig für die SPÖ: 2010 lagen 15 Prozent zwischen Rot (49,19) und Blau (34,21) in Simmering. Allerdings verbuchte die SPÖ schon damals ein Minus von 11,46 Prozent, die FPÖ ein Plus von 16,05 Prozent. Hält dieser Trend an, ist den Blauen der Bezirkschef in Simmering so gut wie sicher.
Ähnlich ist die Ausgangslage zwischen FPÖ und SPÖ in den anderen großen Bezirken, in denen die FPÖ die regierende SPÖ angreifen will. Zusätzlich gilt: Bei den Bezirksvertretungswahlen erhält anders als bei der Landtagswahl die stimmenstärkste Partei automatisch den Bezirksvorsteher.
Grüne sehen Chance auf vier Bezirkssiege
Auch die Grünen wollen wie die FPÖ hoch hinaus. Sie wollen nach der Wahl sieben Bezirksvorsteher stellen. So gut wie fix ist aber weiter "nur" der grüne "Stammbezirk" Neubau, wo Thomas Blimlinger seit 14 Jahren an der Macht ist. Aber auch in den Nachbarbezirken Mariahilf und Josefstadt oder in der bislang ÖVP-dominierten Hochburg Währing ist ein grüner "Change" möglich.
Tendenziell schneiden Grüne und ÖVP bei Bezirksvertretungswahlen immer besser ab als bei der Landtagswahl. Viele Wiener wählen unterschiedlich. So geben etwa auf Landtagsebene viele der SPÖ oder der FPÖ ihre Stimme, im Bezirk aber einer der kleineren Parteien.
ÖVP zittert in Döbling und Währing
Die ÖVP zittert jedenfalls, weil die Umfragewerte auf allen Linien keine Gewinne für die Wiener Schwarzen erwarten lassen. Adi Tiller in Döbling und Karl Homole in Währing könnten deshalb als Bezirksvorsteher abdanken müssen.
In Döbling will die SPÖ an die Spitze, in Währing ist es ein Dreikampf zwischen ÖVP, SPÖ und wie erwähnt den Grünen. Zudem treten die NEOS erstmals in allen Bezirken an und könnten vor allem der ÖVP hier weitere Stimmen kosten.
Alles offen in der City
Der erste Bezirk mit nur 13.000 Wahlberechtigten wird überhaupt komplett neu gemischt werden. Nach dem Wechsel der noch amtierenden Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel von der ÖVP zur FPÖ matchen sich vier Parteien um die Innere Stadt.
Knappe Rennen werden auch in Wieden und der Josefstadt erwartet. In der Josefstadt lagen 2010 die ersten drei Parteien - ÖVP (27,53), Grüne (24,23) und SPÖ (23,46) - nur 4,07 Prozentpunkte auseinander. In Wieden beträgt dieser Unterschied sogar nur 0,09 Prozentpunkte.