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In Wien: So quälen Islam-Sittenwächter Bub wegen Flirt
Ein "Heute" zugespieltes Video zeigt einen erschütternden Gewaltexzess in Wien. Ein Bursch wird gequält, weil er mit einer Tschetschenin flirtete.
Harte Faustschläge, Dutzende Ohrfeigen, schmerzhafte Tritte: Ein selbsternannter Islam-Sittenwächter, offenbar ein junger Tschetschene, übt brutale Selbstjustiz an einem Burschen mit serbischen Wurzeln. Der Grund: Offenbar hatte der Bub mit seiner tschetschenischen Freundin über sein Smartphone gechattet.
Dafür wurde der Teenager im weißen T-Shirt "bestraft". Die blanke Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben, als er gedemütigt, wüst beschimpft und geschlagen wird – ein "Heute" zugespielter Clip zeigt die verstörenden Szenen.
"Was traust du dich mit Tschetschenerinnen zu schreiben, du H*******", so der Schläger im Video. Danach prügelt er weiter auf ihn ein, zwingt ihn, sich hinzuknien, sich gar zu entschuldigen und sich selbst als H******** zu bezeichnen. Der Sittenwächter droht ihm zudem auch noch mit einer Vergewaltigung.
Kriminalamt ermittelt gegen Gruppe aus Tschetschenien
Bereits seit Februar 2020 ermittelt die Kriminalpolizei gegen die Tätergruppe. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung selbsternannter "Sittenwächter" aus Tschetschenien. Die Organisation ist hierarchisch strukturiert und in geheimen Chatgruppen organisiert. Dabei beobachteten die Verdächtigen das Verhalten tschetschenischstämmiger Frauen im Internet und im öffentlichen Raum.
Sobald die Täter ein "Fehlverhalten" feststellten, setzten sie entsprechende Maßnahmen. Dazu zählten unter anderem Belehrungen, prangermäßiges Aushängen von Fotos vor Moscheen, Verfolgung oder auch körperliche Misshandlungen. Der Grund: die Nichtbefolgung der islamistisch-konservativ beeinflussten Normen ("Adat").
Mittlerweile werden in dem Ermittlungsakt elf namentlich bekannte Personen, davon eine Frau, als Beschuldigte geführt (alle Stbg: Russ. Förderation). Davon befinden sich momentan vier Personen in Untersuchungshaft. Die Anzeigen lauten auf Gründung einer kriminellen Vereinigung sowie eines verbrecherischen Komplotts und Nötigung.
Die Wiener Polizei prüft und gleicht die Aufnahmen (siehe oben) mit den bereits gesicherten Daten ab. "Das Vorgehen in dem Video entspricht dem polizeilich bekannten Auftreten der 'Sittenwächter'. Ein Zusammenhang ist also sehr wahrscheinlich", heißt es seitens der Polizeipressestelle gegenüber "Heute". Die Polizei bittet um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern, Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.