Österreich

Wien soll an sieben Stellen wachsen

Heute Redaktion
Teilen

Wien hat die Weichen für neue Stadtentwicklungsgebiete gestellt. In den kommenden Jahren sollen sieben Areale in den Bezirken Floridsdorf, Liesing, Favoriten und Landstraße aufpoliert und bebaut werden. 13.400 Wohnungen sollen errichtet werden, Baubeginn ist frühestens 2015.

Wien hat die Weichen für neue Stadtentwicklungsgebiete gestellt. In den kommenden Jahren sollen sieben Areale in den Bezirken Floridsdorf, Liesing, Favoriten und Landstraße aufpoliert und bebaut werden. 13.400 Wohnungen sollen errichtet werden, Baubeginn ist frühestens 2015.

Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und SPÖ-Planungssprecher Gerhard Kubik stellten die Pläne am Freitag vor. Geplant sind auf insgesamt 177 Hektar 13.400 - größtenteils geförderte - Wohnungen für bis zu 33.000 Menschen. Die Flächenwidmungsverfahren starten zum Teil noch heuer.

Die sieben Areale, die entwickelt werden, hätten in Summe dieselbe Größe wie der Bezirk Wieden, zog die Stadträtin einen Vergleich um die Dimension des Vorhabens zu veranschaulichen. Warum es der neuen Stadtentwicklungsgebiete bedarf? "Wien ist die am schnellsten wachsende Stadt im deutschsprachigen Raum", erklärte sie. Zudem brauche es viele geförderte Wohnungen, um die Mietpreisentwicklung in den Griff zu bekommen.

Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen in die Areale 2,4 Milliarden Euro. Gespräche mit den betroffenen Bezirken habe es bereits gegeben, berichtete Kubik.

Das sind die Kandidaten:

Am Freitag wurden erste Details zu den sieben Kandidaten präsentiert. Auf dem 20 Hektar großen Gebiet in Floridsdorf, wo sich noch das Gaswerk Leopoldau befindet, sollen künftig 1.400 Wohnungen bis zu 3.500 Menschen Platz bieten. Im selben Bezirk befindet sich das Donaufeld. Auf einem 60-Hektar-Areal sollen in einer ersten Phase dort circa 2.000 Wohnungen für bis zu 5.000 Städter entstehen, insgesamt sind sogar 6.000 Unterkünfte angedacht.

In Landstraße wird der Franzosengraben weiterentwickelt. Auf einem 59 Hektar großen Gebiet sind circa 2.500 Wohnungen für 5.000 Menschen vorgesehen. Auch in Favoriten befinden sich zwei Grätzel, die von den Stadtplanern attraktiv gemacht werden sollen: Beim Viola Park sind auf zwölf Hektar rund 800 Wohnungen für 1.800 Menschen vorgesehen. Aufgewertet werden soll auch der Verteilerkreis - vor allem als Bürostandort.

In Liesing nehmen sich die Verantwortlichen das bereits zum Teil bebaute Entwicklungsgebiet In der Wiesen zur Brust, konkret den Ostbereich. Auf 15,8 Hektar könnten bis zu 1.200 Wohnungen für bis zu 3.500 Personen errichtet werden. Auf einem sieben Hektar großen Areal in Atzgersdorf im selben Bezirk sind wiederum bis zu 1.500 Wohnungen für 4.500 Bewohner angedacht.

Vassilakou: "Stadtteile, die Qualität haben"

Vassilakou ist vom Umsetzungserfolg überzeugt: "Es sind Stadtteile, die Qualitäten haben. Die Menschen wohnen dort, weil sie dort wohnen wollen und nicht weil sie müssen." Wichtig sind der Stadt in den neuen Gebieten ein Nutzungsmix - also Wohnen, Arbeiten, Freizeit -, umweltfreundliche Mobilitätskonzepte, gute Öffi-Anbindungen, nutzbare Freiräume und großzügige Grünräume. Investitionsvolumen in die Areale 2,4 Milliarden Euro.

Zusätzlich zu den sieben Arealen, die nun in Angriff genommen werden, werden derzeit auch u.a. beim Hauptbahnhof, Nordbahnhof oder beim Nordwestbahnhof und in der Seestadt Aspern Tausende neue Wohnungen geschaffen. Die Stadtplanung arbeite derzeit allein in den großen Entwicklungsgebieten an 31.000 Unterkünften für bis zu 70.000 Menschen, hieß es. Mit diesem Programm schaffe man nicht nur, den Bedarf an Wohnraum in den nächsten Jahren abzudecken, "sondern auch überzuerfüllen", freute sich Vassilakou.