Wien
Wien Museum: Riesiger Eingangspavillon schon fertig
Der neue Eingangspavillon steht schon und ist ein echter Blickfang. Nun wird nach einem Betreiber für das neue Restaurant gesucht.
Die Baustelle liegt im Zeitplan: der geplante Übergabetermin mit März 2023 wird zu halten sein, so Projektleiter Heribert Fruhauf am Donnerstag zuversichtlich. Obwohl es noch eine Weile hin ist bis zur Eröffnung, ist vom künftigen Aussehen des Gebäudes schon sehr viel erkennbar: Der vor den alten Haupteingang gesetzte, zehn Meter hohe Eingangspavillon mit 215 Quadratmetern Grundfläche steht. Nach einem geeigneten Betreiber für das angeschlossene Restaurant wird noch gesucht. Das neue Lokal wird insgesamt 140 Plätze und eine von den Schließzeiten des Museums unabhängige Gastronomie anbieten.
Auch das Fugengeschoß zwischen dem alten Haerdtl-Bau von 1959 und dem nun aufgesetzten "Schwebegeschoß" für Sonderausstellungen bietet Raum für den Genuss von Köstlichkeiten. Die dortige Aussichtsterrasse soll Schaulustige ködern, was Fruhauf pragmatisch sieht: "Es wird auch Leute geben, die nur auf einen Kaffee vorbeikommen. Wir haben schließlich die spektakulärste Terrasse Wiens."
Beeindruckender Blick in die Ausstellung und Richtung Karlskirche
Das Gebäude des Museums ist nach dem Umbau ein "White Cube" ohne Naturlicht. Auf 1.200 Quadratmetern auf mehreren Etagen und getrennt in Alt- und Neubaubereich gibt es viel zu sehen. Bei der Konzeption der Ausstellungsführung hat man sich am Guggenheim (Bau von Architekt Frank Lloyd Wright in New York 1943) orientiert. Wem das nichts sagt, der kann vielleicht mit dem "Ikea-Rundgang" mehr anfangen, wie Kommunikationschef Florian Pollack das Konzept für die neue Dauerausstellung bezeichnete: dem Zeitverlauf logisch folgend spaziert der Besucher über drei Etagen auf expressionistischen Betontreppen kostenlos durch 5.000 Jahre Wiener Geschichte und erreicht ganz oben das letzte, das Schwebegeschoß.
Kleiner ökologischer Fußabdruck ist großes Ziel des Museums
Das Energiesparen ist ein wichtiges Thema beim Umbau: "Wir sind ein relativ grünes Museum", betonte Pollack. Mit 30 Sonden die 150 Meter in die Tiefe getrieben wurden, hat man eine Kühlung und Heizung geschaffen, die ausschließlich von der Geothermie gespeist wird. Der Schutz besonders wertvoller Exponate hat in jedem Museum Priorität. So auch im Wien Museum: Die Wasserkühlung in der Decke wurde nur in 75 Prozent der Paneele eingebaut – sollte es ein Leck geben, sind unter den verbleibenden 25 Prozent die besonders wertvollen Schaustücke untergebracht und also in Sicherheit.