Österreich
Wien feiert letzte "Raucher-Partys"
Raucherbereiche in Lokalen liegen in ihren "letzten Zügen". Morgen (31.10.) tritt das absolute Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft. Heute dürfen die Raucher noch einmal kräftig anziehen.
Tschickparty
Um die letzten erlaubten Glimmstängel noch ausgiebig zu würdigen, veranstalten viele Lokale in Wien nicht nur Halloween-, sondern auch Tschickpartys.
Die größte steigt im Café Rüdigerhof (Margareten), um 17 Uhr geht's los, das Lokal verschenkt Zigaretten, ein DJ heizt den Rauchern ein. Um Mitternacht ist dann aber auch hier Schluss. Das finale Qualmen zelebrieren auch die Szenelokale des Bermudadreiecks in der City oder das Café Monic in Mariahilf.
Kontrollen
Im Prinzip sind schon eine Minute nach Mitternacht die ersten Strafen möglich. Die Stadt bekräftigte bereits im Vorfeld, keine Schonfrist geben und verstärkt kontrollieren zu wollen.
Lokale, die zum ersten Mal bei einem Verstoß erwischt werden, müssen 800 Euro Strafe zahlen, die Höchststrafe bei vermehrten Wiederholungen liegt bei 10.000 Euro.
Freiluft-Rauchen
Legal geraucht werden darf ab Freitag nur noch im Freien (s. unten). Doch wer denkt, er sei beim Rauchen vor der Tür gegen Strafen gefeit, der irrt. Denn wird ein Raucher beim Wegwerfen seiner Tschick erwischt, droht ihm eine Strafe von bis zu 90 Euro
Wo ab 1. November noch geraucht werden darf
Ausgerechnet zur Geisterstunde zu Halloween verglimmt die letzte Glut. Ab dann darf in Lokalen nur noch auf Terrassen, Gast- und Schanigärten gequalmt werden.
Viele Wirte zieht es nun zu Winter-Schanigärten, gegenüber "Heute" bestätigt die Stadt die gestiegene Nachfrage. Ausnahmen gibt es auch für Hotels und andere Beherbergungsbetriebe. Raucherkammerln sind dort möglich, solange dort weder Getränke oder Speisen verkauft oder konsumiert werden.
Wiener Raucher wollen nicht aufgeben
Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) will die Einhaltung des Rauchverbots streng kontrollieren. Sollte dabei gleich gestraft werden, droht ihr Vize-Bürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) mit Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs, denn: "Die angekündigten drakonischen Strafen ab dem ersten Vergehen widersprechen der von Türkis-Blau beschlossenen Beratungspflicht im Verwaltungsstrafgesetz", so Nepp.
Das Gesetz sehe Beratungen, "Fristen zur Herstellung des rechtmäßigen Zustandes" und erst danach Strafen vor. Betroffene Wirte können sich unter ☎ 0800 070 110 und [email protected] melden.
"Der Kampf ist noch nicht verloren", so FPÖ-Gastrovertreter Dietmar Schwingenschrot. Er will weiter für Ausnahmeregelungen kämpfen.