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Österreich sucht händeringend nach Lehrern
Veränderungen in der Ausbildung, die Coronakrise und andere Belastungen haben in Österreich einen akuten Lehrermangel verursacht.
In Österreichs Schulen fehlen immer mehr Lehrerinnen und Lehrer. Die Bundesländer sind demnach bereits in Alarmbereitschaft und beginnen das Heft selbst in die Hand zu nehmen und Maßnahmen gegen den Lehrermangel zu setzen.
Wien braucht 100 Volksschullehrer im Herbst
Allein in Salzburg seien derzeit 750 Wochenstunden ausgeschrieben, die dringend besetzt werden müssen – das entspricht 40 Vollzeitstellen. In Wien ist die Lage zudem noch angespannter. Mit Herbst würden nach jetzigen Schätzungen bis zu 100 Volksschulpädagoginnen und Pädagogen fehlen. Bundesweite Zahlen zum Lehrermangel gibt es nicht. Das Ministerium von Bildungsminister Martin Polaschek verspricht jedoch bald Daten zu liefern.
Die Bundesländer haben jedoch mittlerweile ihre Geduld verloren und beginnen selbst Lösungen für das Problem zu finden. Thomas Krebs, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft, sagt gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal am Samstag: "Die Ausbildung dauert für viele zu lange, ist zu wissenschaftlich und oft praxisfern". Während des Lehramtsstudiums würden demnach viele angehende Pädagoginnen und Pädagogen hinschmeißen.
Pandemie hat Lage verschlimmert
Die Folge: Lehrerinnen und Lehrer würden vielerorts fehlen. Besonders in Ballungszentren und Struktur-schwächeren Gebieten zeigt sich das Problem. Neben der Ausbildung sind auch die Erfahrungen, die während der Pandemie gemacht wurden, ein Grund für den Mangel. Fehlende Unterstützung und eine höhere Belastung während der Krise haben einigen Lehrerinnen und Lehrern stark zugesetzt.
Um nun wieder die Schulen mit Lehrenden zu füllen, setzt beispielsweise das Land Salzburg auf ein Masterstudium, das rein online abgehalten wird. Die Doppelbelastung von Job und Studium soll damit zumindest etwas abgeschwächt werden. Darüber hinaus fordern die Bundesländer und die Gewerkschaft von der Regierung bessere Konditionen und Unterstützungen für Quereinsteiger, die in den Lehrberuf wechseln. Diese sollen in Zukunft besser verdienen und auch mehr Hilfe beim Umstieg erhalten, sagt Krebs.