Österreich
Wien erreicht neuen Rekord beim Stromverbrauch
Eine neue Hitzewelle rollt auf Europa zu. Schon jetzt ist der Stromverbrauch in Wien auf einem absoluten Rekordniveau. Noch nie wurde in den Sommermonaten so viel Strom verbraucht wie aktuell.
Die hohen Sommertemperaturen lassen in Wien die Nachfrage nach mobilen Klimageräten deutlich steigen. Das spiegelt sich indes auch im Stromverbrauch wider. Noch nie hat Wien im Sommer so viel Strom verbraucht wie in diesen Tagen. Dabei dürfte der Stromverbrauch in den kommenden Tagen noch einmal deutlich zulegen. Grund ist eine neue Hitzewelle, die auf Österreich zusteuert. Erneut sollen Temperaturen um die 30 Grad Celsius erreicht werden.
Auch in den Nächten bleibt es warm. So kämpften die Wiener zuletzt gegen drei Tropennächte in Folge. Teilweise fielen die Temperaturen in der Innenstadt nicht unter die Marke von 26 Grad Celsius. In den Außenbezirken konnten während der Nacht wenigstens noch 22 Grad Celsius erreicht werden. Aufgrund der hohen Nachttemperaturen wird vielerorts bereits am Morgen die Marke von 30 Grad Celsius geknackt.
Bedarf an Klimatisierung steigt
In Wien nimmt der Bedarf an Klimatisierung deutlich zu. Das zeigt sich auch im Stromverbrauch. Mittlerweile ist der Stromverbrauch in Wien ähnlich hoch wie im Winter. In milden Wintern kommen die Versorgungsgebiete der Stadt auf rund 38.000 Megawattstunden.
In diesem Sommer ergibt sich für Wien bislang ein Gesamtverbrauch von 36.400 Megawattstunden. Jeder Hitzetag lässt in Wien den durchschnittlichen Stromverbrauch um 6 Prozent ansteigen. Extreme Hitzetage sorgen sogar für einen Anstieg von 10 Prozent. Wien ist da keine Ausnahme.
Aufgrund der hohen Temperaturen rechnen Experten damit, dass Europa in den kommenden 20 Jahren so viel Kühlenergie benötigen wird, wie es bislang bei der Heizenergie der Fall war.
Ventilatoren und Klimaanlagen lassen Stromverbrauch steigen
Derzeit wird der Stromverbrauch vor allem durch Ventilatoren und Klimaanlagen beeinflusst. Klimaanlagen verbrauchen immer noch deutlich mehr Strom als Ventilatoren. Doch auch bei den sparsamen Ventilatoren wird der Bedarf von vielen Verbrauchern unterschätzt. Bereits ein Tischventilator hat eine Energieaufnahme von 720 Wattstunden.
Die Betriebskosten eines Ventilators betragen rund 20 Cent, wenn er den ganzen Tag läuft. Bei einem Turmventilator ist der Stromverbrauch mit 1008 Watt schon höher und beträgt 28 Cent im Schnitt. Noch mehr verbraucht ein Bodenventilator mit seinen 1416 Watt und Kosten von 40 Cent pro Tag.
Auch bei den anderen Haushaltsgeräten unterschätzen viele Verbraucher den Energiebedarf. Aus österreichischen Haushalten sind Computer und Laptop nicht mehr wegzudenken. Wird der PC aber nicht ausgeschaltet und läuft ununterbrochen, verbraucht der Computer bei 0,2 kWh pro Stunde im Jahr Strom für fast 400 Euro. Bei einem Laptop ist es die Hälfte. Grundsätzlich sollte der PC, wenn er nicht gebraucht wird, ausgeschaltet werden. Auch der Stand-by-Modus muss beendet werden, um die Kosten spürbar zu senken.
Bei Kühl- und Gefrierschrank lohnt sich die Investition in ein neueres Gerät. Hier haben die Hersteller deutlich nachgebessert. Verbrauchten die Geräte früher im Schnitt noch rund 220 kWh jährlich, sind es bei Modellen der A++ Klasse nun noch 180 kWh. Bei Kühlschränken ohne Gefrierfach ist der Unterschied noch deutlich höher. Der Jahresverbrauch liegt hier bei durchschnittlich 230 kWh bei alten Geräten. Neue Geräte kommen auf 80 kWh.
Ähnlich verhält es sich bei Waschmaschinen. Bei Waschmaschinen kann beispielsweise aktiv durch die Temperaturwahl Geld gespart werden. Umso geringer die Temperatur ist, desto weniger Strom verbraucht die Maschine. Auch ältere Waschmaschinen sind echte Stromfresser. Sie gehen mit einem Stromverbrauch zwischen 250 und 300 kWh einher. Dagegen können mit einer neuen Waschmaschine schnell 25 Prozent der Energie eingespart werden.
(ib)