Wien

Wien Energie enthüllt: So hoch werden Kosten wirklich

Lange mussten Kunden mit indexierten Wärmeverträgen zittern. Nun ist fix: Ein Durchschnitts-Haushalt muss mit Verdoppelung der Kosten rechnen.

Heute Redaktion
Die Fernwärme dürfte ihre Preise anpassen. Kunden müssen nun noch tiefer ins Börserl greifen.
Die Fernwärme dürfte ihre Preise anpassen. Kunden müssen nun noch tiefer ins Börserl greifen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Rund 180.000 Haushalte bekommen jetzt Post von der Wien Energie. Inhalt: heiß ersehnte Infos zu ihrer Rechnung. Diese Fernwärmekunden mit indexierten Wärmeverträgen konnten bisher nur mutmaßen, wie stark ihre Fernwärmerechnung aufgrund der hohen Gaspreise steigen wird. Denn anders als bei Direktkunden von Wien Energie – sie zahlen seit September 2022 im Schnitt 92 Prozent mehr – war bislang nicht klar, wie sich die zwischenzeitlich explodierten Gaspreise auf ihre Rechnung auswirken wird.

Jetzt ist fix: Wien Energie deckelt den Arbeitspreis für das abgelaufene Heizjahr mit 120 Euro pro Megawattstunde. Die Netzkosten sowie andere Gebühren sind von diesem Deckel nicht betroffen.

"Heute" hat die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Preisdeckel

Was sind indexierte Wärmeverträge?

Das sind Verträge, die mit Wohnbauträger oder Gebäudebesitzer geschlossen werden. Diese verrechnen ihrerseits mit Wien Energie. Diese Verträge passen sich laufend an Energie-Marktpreise, aber auch Baukosten- oder Personalkostenindex an.

Wie wirkt der Preisdeckel?

Rückwirkend für das Heizjahr 2021/2022 (September bis August) deckelt Wien Energie den Arbeitspreis für diese Verträge bei 120 Euro pro Megawattstunde (MhW). Das kostet das Unternehmen rund 50 Millionen Euro, rechnet Wien Energie.

Was bedeutet das für meine Rechnung?

Konkrete Beispiele seien laut Wien Energie nicht möglich, da zu viele Variable in die Berechnung einfließen. Im Schnitt sei aber mit einer Verdopplung der Kosten gegenüber dem Rechnungszeitraum 2020/2021 zu rechnen.

Was ist, wenn ich nicht zahlen kann?

"Wenn ein Kunde eine hohe Nachzahlung hat, bieten wir bei Bedarf zinsfreie Ratenvereinbarungen über bis zu 18 Monate an“, heißt es von Wien Energie.

Gibt es auch für die nächste Rechnung einen Preisdeckel?

Ob es auch für den laufendenen Rechnungszeitraum 2022/2023 eine Deckelung gibt, werde im Herbst entschieden, heißt es von Wien Energie gegenüber "Heute". Aufgrund des bisher milden Winters sei aber mit einer Entspannung zu rechnen.

Ich habe einen Direktvertrag. Was ändert sich für mich?

Für die übrigen 260.000 Fernwärmekunden ändert sich nichts. Sie zahlen im Schnitt 92 Prozent mehr.

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