Umweltschützer-Appell

Wiederherstellung, Bewahrung intakter Ökosysteme

Umweltschützer fordern eine naturverträgliche Energiewende sowie eine rasche Anwendung der beschlossenen EU-Renaturierungsrichtlinie.

Heute For Future
Wiederherstellung, Bewahrung intakter Ökosysteme
Umweltschützer appellieren, keine Natur im Namen des Klimaschutzes zu zerstören.
Georg Kukuvec / picturedesk.com

Umweltdachverband, Naturschutzbund, Alpenverein und die steirische Umweltanwältin haben zu einer raschen Anwendung der beschlossenen EU-Renaturierungsrichtlinie aufgerufen.

Der Präsident des Umweltdachverbandes, Franz Maier, sagte gegenüber der APA, man wende sich nach den politischen Streitereien um Österreichs Zustimmung zur Renaturierungsrichtlinie mit einem "Ruf zur Sache" an die Öffentlichkeit.

Maier erinnerte daran, dass knapp ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen durch zerstörte oder degradierte Ökosysteme hervorgerufen werden, auch in Österreich seien es immerhin rund 20 Prozent. Maier, der bei den "politischen Akteuren" auf Bundes- und Landesebene "abseits von Sonntagsreden wenig Bewusstsein" für die Notwendigkeit einer naturverträglichen Nutzung erneuerbarer Energien ortete, forderte von den jetzigen und künftigen Regierungen in Bund und Ländern eine Hinwendung zu einer "gesamthaften Klimapolitik", berichtete die APA.

"Naturzerstörung im Namen des Klimaschutzes" wird nicht funktionieren, so Maier, die Frage "wie wir mit der Natur umgehen" sei ein "Schlüsselthema" für die weitere Entwicklung der Zivilisation.

Umdenken gefordert

Auch der Chef des steirischen Alpenvereins, Norbert Hafner, stellte sich hinter die EU-Renaturierungsrichtlinie. Er nannte die Kampagne "Respekt am Berg" des Österreichischen Alpenvereins, die ein natur- und sozialverträgliches Miteinander propagiert, als mögliches Modell für eine allgemeine Sensibilisierung für die Bedrohung der Natur.

Weil in den sensiblen Ökosystemen der Alpen Eingriffe in die Natur oft irreversibel sind, forderte Hafner von der Politik, dass der Alpenverein in die zukünftige Zonierung etwa in Bezug auf den geplanten Ausbau der Windkraft eingebunden werde.

Angesichts weiterer geplanter, die Natur zerstörender Großprojekte in der Steiermark, forderte die steirische Umweltanwältin Ute Pöllinger ein generelles Umdenken in Richtung Bewahrung und Wiederherstellung intakter Ökosysteme. Pöllinger warnte ausdrücklich vor Tendenzen in der Politik, wie derzeit im Nachbarbundesland Salzburg, wo versucht werde, die Kompetenzen der dortigen Umweltanwaltschaft zu beschneiden, berichtete die APA. Dies hätte "gravierende Folgen", insbesondere in Bezug auf den Zugang der Anwaltschaft zu den Höchstgerichten.

80 Prozent der fließenden Gewässer verbaut

Karin Hochegger vom Naturschutzbund Steiermark verwies auf die prekäre Situation der Fließgewässer und die damit verbundene Bedrohung der Biodiversität. Sie verwies darauf, dass in Österreich bereits rund 80 Prozent der fließenden Gewässer verbaut sind, der ökologisch vertretbare Ausbau der Wasserkraft sei somit erreicht, berichtete die APA.

Hochegger richtete einen eindringlichen Appell an die Politik, sich nicht hinter Projekte zu stellen, für "kurzfristige Profite" wertvolle natürliche Ressourcen und Lebensräume opfere. "Wir haben die historische Möglichkeit, die ständige Degradierung der Natur aufzuhalten", so Hochegger.

Der Umweltdachverband formulierte vier Eckpunkte für eine naturverträgliche Energiewende: Ein eigenes Energiespar- und Effizienzprogramm für Wirtschaft, öffentliche Hand und Haushalte, ein steirisches Renaturierungsprogramm für das Jahr 2030, die Vermeidung unnötiger Kraftwerksneubauten durch Erneuerung und Modernisierung bestehender Anlagen und klaren Vorrang für PV-Anlagen auf verbauten statt auf unverbauten Flächen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
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