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Wieder gefährliche Keime in Lidl-Hühnerfleisch entdeckt

Der Discounterkette droht ein neuer Skandal. Tierschützer haben Salmonellen, Campylobacter und antibiotikaresistente Keime im Hühnerfleisch gefunden.

Heute Life
Wieder gefährliche Keime in Lidl-Hühnerfleisch entdeckt
Die Tierschützer untersuchten von Hähnchenflügel über Hähnchenschenkel bis hin zu Mini-Steaks und Schnitzel.
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In Österreich ist der Fleischkonsum in den letzten 25 Jahren vor allem bei Schweinefleisch, Rindfleisch und Kalbfleisch leicht zurückgegangen. Der Konsum von Geflügelfleisch nimmt jedoch zu. Im Jahr 2022 wurden laut Statistik Austria pro Kopf 21,8 Kilo Geflügelfleisch verzehrt.

Jetzt haben Tierschutzaktivisten bei 22 Lidl-Filialen in Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern – Österreich war nicht dabei, dafür Italien oder Polen – insgesamt 142 Hühnerfleischprodukte, konkret Filets, Flügel und Keulen eingekauft. Das Ergebnis ist wenig appetitanregend.

Nur 2 von 142 Proben keimfrei

Laut "Spiegel", dem die Laborergebnisse (hier ein Link zur Tabelle der Albert Schweitzer Stiftung) vorliegen, waren von 142 Proben nur zwei (!) ohne jeglichen Keimbefund.

In der Hälfte aller Proben wurden Bakterien nachgewiesen, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind. In den 24 Proben aus Deutschland war dies bei einem Drittel der Fall. Konkret seien in acht Proben aus deutschen Lidl-Filialen ESBL-bildende Erreger nachgewiesen worden, die Bakterien gegen mehrere gängige Antibiotika resistent machen könnten.

In Deutschland waren es Produkte der Eigenmarke "Metzgerfrisch", die in Lidl-Filialen in Berlin, Oldenburg, Duisburg und Koblenz gekauft wurden.
In Deutschland waren es Produkte der Eigenmarke "Metzgerfrisch", die in Lidl-Filialen in Berlin, Oldenburg, Duisburg und Koblenz gekauft wurden.
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Auch Fäkalkeime wie Enterokokken und Escherichia coli wurden in den deutschen Proben gefunden. Außerdem enthielten sie Bakterien der Gattung Campylobacter, die ernsthafte Darmerkrankungen auslösen können. Während in Deutschland keine Salmonellen nachgewiesen wurden, war dies bei Produkten aus Italien und Polen der Fall.

Erschreckend, doch kein Grund zur Panik

Als "ziemlich erschreckend", bezeichnet Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, die Ergebnisse. Tatsächlich kann es vorkommen, dass die Keime des Fleisches auf Gemüse und Salate übertragen werden, durch sogenannte Kreuzkontamination. Zudem sollte Hühnerfleisch immer vollständig durchgegart und im Vorfeld möglichst nicht gewaschen werden. Denn durch abtropfendes Wasser können Keime leicht verbreitet werden.

Vor allem Menschen mit schwachem Immunsystem, Ältere, Kleinkinder oder Schwangere seien gefährdet, zitiert der "Spiegel" den Lebensmittelexperten Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Zugleich warnt er vor Panik.

Die Stiftung hat bereits im vergangenen Jahr Keimfunde auf Lidl-Fleisch angeprangert – siehe Video unten. Aktuell läuft eine Onlinepetition, welche den Discounter zu "mehr Tierschutz" auffordert. Lieferanten sollen zu höheren Haltungsstandards verpflichtet werden, wie etwa mehr Platz im Stall, den Einsatz langsamer wachsender Hühnerrassen und unabhängige Kontrollen.

Lidl teilte auf "Spiegel"-Anfrage mit, man könne keine Bewertung vornehmen, da ihnen die konkreten Ergebnisse aus der Untersuchung der Albert Schweitzer Stiftung noch nicht vorliegen würden. Eigene Qualitätssicherungsmaßnahmen stellten aber "die Verkehrssicherheit unserer Produkte zuverlässig sicher. Bei gängiger Zubereitung von Geflügel geht für den Verbraucher daher keinerlei Gesundheitsgefahr aus."

Die festgestellten Keime seien nicht unbedingt auf die Haltungsform zurückzuführen, sondern kämen in allen Haltungsformen vor, erklärt der Discounter weiter.

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red
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