Klimaschutz
Wie wäre es mit einem Bohnen-Braten zu Weihnachten?
Greenpeace empfiehlt auch zu Weihnachten pflanzliche Ernährung. Ein Bohnen-Braten etwa ist viermal klimafreundlicher als das Fleischmenü.
Anlässlich der anstehenden Feiertage hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Klimabilanz eines weihnachtlichen Schweinsbratens mit der eines pflanzlichen Weihnachtsbratens auf Basis von Bohnen und Linsen verglichen.
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Klarer Sieger ist der Braten aus Hülsenfrüchten: Während der pflanzliche Braten inklusive Beilagen nur ein Kilogramm an CO2-Äquivalenten verursacht, sind es beim Schweinsbraten mehr als vier Kilogramm.
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Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen und Fisolen sind reich an lebensnotwendigen Nährstoffen und Eiweiß, außerdem fettarm. Ihr hoher Proteingehalt macht sie zu einem guten Fleischersatz. Sie werden regional angebaut und brauchen wenig Wasser. Das macht sie zu einem guten und klimafreundlichen Fleischersatz, macht Greenpeace am Dienstag in einer Aussendung aufmerksam.
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Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. enthalten zudem wichtige Vitamine, viele Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium und Zink. Aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Nährstoffgehaltes seien sie Greenpeace zufolge unabdingbar für eine ausgewogene Ernährung.
Fünf Kilo Hülsenfrüchte im Jahr
Mehr pflanzlich basierte Nahrung zu essen, bietet aber nicht nur Vorteile für den Menschen, sondern auch für das Klima. Verglichen mit einem pflanzlichen Braten (zum Beispiel Tofu) sei die Klimabilanz eines Schweinsbratens viermal höher, hat Greenpeace errechnet.
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In Österreich werden laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) pro Jahr und Kopf durchschnittlich rund fünf Kilo Hülsenfrüchte verzehrt.
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In den letzten Jahrzehnten hätte die Erbse den Rang als wichtigste Hülsenfrucht an die Sojabohne abtreten müssen, die heute auf viele verschiedene Arten verzehrt werde, beispielsweise als Drinks, Joghurt oder Tofu.
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Durchschnittlich werden pro Jahr 270.000 Tonnen Hülsenfrüchte in Österreich geerntet, 200.000 Tonnen davon entfielen allein auf Sojabohnen. Aufgrund des hohen Futtermittelbedarfs würden aber auch jährlich 500.000 Tonnen Sojabohnen und Schrot importiert, um Schweine, Rinder und Geflügel zu füttern, so Greenpeace.
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Greenpeace Marktcheck
Beim Greenpeace Marktcheck wurde das Angebot an Hülsenfrüchten in den neun großen Supermärkten unter die Lupe genommen. Dafür untersuchten die Umweltschützer die Verfügbarkeit, den Anteil biologisch produzierter Erzeugnisse und auch woher die Hülsenfrüchte stammten, und ob das Herkunftsland klar gekennzeichnet war.
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Lob gab es für die umfangreiche Auswahl und den hohen Bio-Anteil der Früchte in heimischen Supermärkten, der beispielsweise bei den Linsen sogar über 60 Prozent lag. Auch heimische Produkte wurden meist klar gekennzeichnet, bei Herkunftsländern außerhalb Österreichs oder der EU waren die Angaben dem Greenpeace-Bericht zufolge deutlich weniger transparent.
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Bio schneidet am besten ab
Bio-Produkte hätten eine um rund 30 Prozent bessere Klimabilanz als herkömmlich produzierte Produkte. "Die beste Wahl für Klima und Umwelt sind Bio-Produkte aus der Region. Sehr erfreulich also, dass es eine gute Auswahl an Hülsenfrüchten in Bio-Qualität in den Supermärkten gibt", sagte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace.
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