Fallbericht
Wie Tumor – diese Nebenwirkung hat Breakdance für Kopf
Jahrelanges Ausführen von Headspins kann zu fibröse Verwachsungen am Schädel führen, wie ein Fallbericht aus Dänemark erklärt.
Die Olympischen Spiele 2024 haben Breakdance ins Rampenlicht gerückt. Aber Forscher in Dänemark haben eine potenziell gefährliche Nebenwirkung dieses beliebten Tanzstils entdeckt: das "Headspin-Loch". Mit seinen der Schwerkraft trotzenden Drehungen, akrobatischen Sprüngen und komplizierter Fußarbeit zieht die Tanzart das Publikum in seinen Bann. Eine kürzlich veröffentlichte Fallstudie zeigt jedoch, dass bei den meisten Breakdancern, die Kopfdrehungen ausführen, das Risiko besteht, eine große, tumorähnliche Wucherung auf der Kopfhaut zu entwickeln.
"Headspin-Loch"
Die neue Studie des Copenhagen University Hospitals befasst sich mit einem männlichen Breakdancer Anfang 30, der im Laufe von fünf Jahren intensiven Headspin-Trainings eine auffällige Beule auf der Kopfhaut entwickelte. Trotz Bedenken und körperlichen Beschwerden setzte der Tänzer sein rigoroses Trainingsprogramm fort, das etwa fünf 90-minütige Trainingseinheiten pro Woche umfasste. Bei jeder Sitzung übte er zwei bis sieben Minuten lang direkten Druck auf den Scheitel seines Kopfes aus.
Bei der Untersuchung entdeckten die Ärzte eine längliche Masse am Scheitel des Schädels der Patientin. MRT-Scans ergaben eine erhebliche subgaleale Fibrose und eine Verdickung der Subkutis (der Gewebeschicht direkt unter der Haut), die als "Headspin-Loch" bezeichnet wird. Die fibröse Masse wurde erfolgreich operativ entfernt und war nicht krebsartig. Eine Analyse des entfernten Gewebes zeigte eine ausgedehnte Fibrose, also eine Anhäufung und Versteifung des Gewebes zu einer schwer zu bewegenden Masse.
Man geht davon aus, dass der Tumor durch die wiederholte Reibung zwischen der Kopfhaut und dem Boden in Verbindung mit dem Druck des Körpers des Tänzers verursacht wird.
Breakdancer-Überlastungssyndrom
Das "Headspin-Loch" ist nur ein Beispiel für das, was Forscher als "Breakdancer-Überlastungssyndrom" bezeichnen. Diese Sammlung chronischer Erkrankungen kann verschiedene Körperteile betreffen, darunter Handgelenke, Finger, Knie und Schultern. Eine deutsche Studie mit 106 Breakdancern ergab, dass mehr als 60 Prozent Überlastungsschäden an der Kopfhaut aufgrund von Headspins aufwiesen, wobei fast ein Drittel Haarausfall und etwa ein Viertel schmerzlose Beulen am Kopf entwickelten.
Für angehende Breakdancer bedeutet diese Studie nicht, dass sie ihre Turnschuhe an den Nagel hängen sollen. Stattdessen wird betont, wie wichtig es ist, richtig zu trainieren, sich ausreichend auszuruhen und einen Arzt aufzusuchen, wenn ungewöhnliche Symptome auftreten.
Auf den Punkt gebracht
- Jahrelanges Ausführen von Headspins kann bei Breakdancern zu tumorähnlichen Wucherungen auf der Kopfhaut führen, die als "Headspin-Loch" bezeichnet werden
- Eine dänische Studie zeigt, dass diese Wucherungen durch wiederholte Reibung und Druck entstehen und Teil des sogenannten "Breakdancer-Überlastungssyndroms" sind, das auch andere Körperteile betreffen kann