Politik

"Wie im Gefängnis" – Hofburg-Kandidat tobt über ORF

Am Sonntag schreitet Österreich zur Bundespräsidentenwahl. Einer der Kandidaten lässt nun mit harscher Kritik am ORF aufhorchen.

Michael Rauhofer-Redl
Tassilo Wallentin kritisiert in einer Presseaussendung den ORF harsch.
Tassilo Wallentin kritisiert in einer Presseaussendung den ORF harsch.
Sabine Hertel

Im Vorfeld der ORF-Elefantenrunde zur Bundespräsidentschaftswahl, die am Donnerstag ausgestrahlt wird, übte Tassilo Wallentin heftige Kritik am ORF. Der frühere Kolumnist und Rechtsanwalt stößt sich etwa am Finanzgebaren des öffentlichen Rundfunks. Dieser habe die Gebühren in Zeiten der Not erhöht, weise trotz der ihm zur Verfügung stehenden Steuermittel von jährlich 700 Millionen Euro ein Finanzloch von 30 Millionen Euro auf und betreibe gleichzeitig eine zunehmend tendenziöse Berichterstattung, wie nun auch die Präsidentschaftswahl zeige, so Wallentin in einer Aussendung.

"Wie bei Gefängnis-Verhören"

"Der ORF hat Van der Bellen eindeutig zu seinem Kandidaten gemacht", tobt Wallentin. Die Elefantenrunde, die diesen Namen nicht verdiene, sei auf den amtierenden Präsidenten zugeschnitten, ist der Hofburg-Kandidat überzeugt. Alexander Van der Bellen müsse sich "keinerlei Diskussion stellen", wohl, "weil er dazu offenbar nicht mehr in der Lage ist", sagte Wallentin.

In der Aussendung greift Wallentin auch zu einem drastischen Vergleich. "Seine Herausforderer müssen wie bei Gefängnis-Verhören in separierten Räumen warten, bis sie zu Einzelinterviews vorgeführt werden, um danach wieder in die separierten Räume zurückgebracht zu werden", heißt es darin.

Wolf verteidigt ORF

Nicht unkommentiert ließ diese Äußerung ORF-Legende Armin Wolf. Auf Twitter erklärte der ZIB2-Mann, dass der ORF seinen Studiogästen Garderoben zur Verfügung stelle, "damit sie nicht am Gang rumstehen müssen, während sie nicht dran sind." In Richtung Wallentin schrieb Wolf: "Aber man es kann es natürlich auch so sehen..."

Der ORF hätte laut Wolf übrigens "SEHR gerne" eine Diskussionsrunde mit allen sieben Kandidaten veranstaltet. Man könne aber niemanden – gemeint ist augenscheinlich Amtsinhaber Alexander Van der Bellen – zur Teilnahme zwingen.

Wallentin fordert GIS-Abschaffung

Der Anwalt und Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl Wallentin forderte in seiner Aussendung auch gleich die Abschaffung der GIS-Gebühr, eine Offenlegung der ORF-Luxus-Dienstverträge und Complience-Regeln. Außerdem forderte er ein Verbot von Nebenbeschäftigungen: „Es ist ein Skandal, dass Moderatoren, die auf Kosten der Steuerzahler bekannt wurden, sich selbst erhebliche Zusatzeinkünfte verschaffen.“

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