Wintersport
Wie Ex-ÖSV-Boss Schröcksnadel die FIS umkrempeln möchte
Peter Schröcksnadel hat noch lange nicht genug. Nach dem Ende seiner Amtszeit als ÖSV-Präsident will der Tiroler nun die FIS umkrempeln.
Im Juni hat sich der mittlerweile 80-Jährige nach 31 Jahren an der Spitze des heimischen Skiverbandes nicht mehr der Wiederwahl gestellt, wurde stattdessen Vizepräsident des frisch gewählten FIS-Präsidenten Johan Eliasch.
Zentralvermarktung
Dabei hat Schröcksnadel große Pläne mit dem Ski-Weltverband. Allen voran steht eine Zentralvermarktung auf der Agenda. Etwas, das "Schröcksi" einst in seiner Zeit als ÖSV-Boss noch vehement bekämpfte, nun allerdings durchsetzen möchte. Dabei sollen die Rechte zentral verkauft werden - ähnlich wie es auch die UEFA vollzieht. Erst kürzlich wurden bei einem FIS-Kongress die Statuten des Skiverbands verändert.
"Newschool-Sportarten, aber auch Snowboard - die alle haben kein Geld", erklärte Schröcksnadel am Rande einer Buchpräsentation über sich selbst. Durch eine Zentralvermarktung soll mehr Geld in die Verbände kommen, auch mehr Preisgeld ausgeschüttet werden. Dafür müssten bestehende Verträge gelöst werden.
Änderungen im Skisport
Doch auch der alpine Skisport als Zugpferd der FIS soll verändert werden. So könnten etwa Technik-Bewerbe künftig unter der Woche mit Flutlicht gefahren werden, während die Speed-Rennen am Wochenende bleiben, so Termin-Kollisionen verhindert werden. Außerdem wären Rennen in Ski-Hallen an exotischen Orten denkbar.
Die Kombination wird allerdings bald Geschichte sein, wie Schröcksnadel erklärte. In Peking wird 2022 noch um olympisches Edelmetall gefahren, "Bei den nächsten Spielen wird es die Kombi wahrscheinlich nicht mehr geben", erklärte der Tiroler weiter. Auch wenn FIS-Boss Eliasch zuletzt über Speed- und Technik-Kombinationen spekulierte.
Keine Einmischung in ÖSV
Nach dem überraschenden Rücktritt von Karl Schmidhofer, Schröcksnadels Nachfolger als ÖSV-Präsident, möchte sich der 80-Jährige in die neuerlich gestartete Präsidentensuche nun nicht einmischen. "Da geht es ja nichtmal mehr um meinen direkten Nachfolger. Mir geht nichts ab, außer die Sportler", schloss der Tiroler.