Kaffee, Orangen, Olivenöl
Wie der Klimawandel die Lebensmittelpreise erhöht
Extreme Wetterereignisse machen Druck auf die weltweite Nahrungsmittelproduktion – und zeigen gefährliche Auswirkungen der globalen Klimakrise.
Unser "Kaffeetscherl" in der Früh (und gerne auch am Nachmittag) ist wohl eines der beliebtesten Nahrungsmittel, das durch die Klimakrise massiv bedroht ist: Der Preis für hochwertige Arabica-Bohnen stieg kürzlich auf den höchsten Stand seit 50 Jahren.
Auch Orangen und Olivenöl immer teurer
Zudem gibt es Hinweise, wonach die Orangen-Ernte bei den katastrophalen Überschwemmungen im spanischen Valencia vernichtet worden sei. Auch die Preise für Olivenöl steigen angesichts der Hitzeschäden im südlichen Mittelmeerraum rasant.
Extremwetter führt zu Preissprüngen
Oftmalig sind Lebensmittel-Preissprünge die Folge extremer Wetterereignisse, wie im Fall der Überschwemmungen in Spanien. Wissenschaftlern zufolge werden solche Ereignisse aufgrund der Klimakrise häufiger – und werden sich künftig vervielfachen.
Hitze wird Normalzustand
Zahlreiche Preissprünge sind jedoch schlicht und einfach auf die höheren Temperaturen zurückzuführen. Die Erwärmung wird, so Forscher, zu einem Normalzustand und zwingt die Landwirte zum Umdenken.
Weizen, Mais, Soja und Reis leiden unter Hitze
Bestätigung kommt von Fachleuten: In einer UN-Expertise heißt es: "Grundnahrungsmittel wie Mais, Sojabohnen, Weizen, Reis, Baumwolle und Hafer weisen bei übermäßiger Hitze ein suboptimales Wachstum auf."
Wasserknappheit steigt
Weiter hieß es in der Erklärung, dass die global abnehmende Verfügbarkeit von Wasser angesichts der Erderwärmung ein weiterer schädlicher Faktor sei – inklusive zunehmender Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten.
"Systemischer Aufwärtsdruck" für Preise
Ökonomen legen zunehmend Beweise vor, dass die globale Erwärmung einen "systemischen Aufwärtsdruck auf die Lebensmittelinflation" ausübe – und auch die weltweite Lebensmittelproduktion instabiler mache.
Klimabedingte Transportengpässe können die Herausforderungen noch verschärfen. So musste beispielsweise aufgrund des niedrigen Wasserstands die Anzahl der Schiffe reduziert werden, die täglich durch den Panamakanal fahren dürfen.
Lebensmittel-Inflation steigt weiter
Eine Studie in der Zeitschrift Communications Earth & Environment ergab, dass der Klimawandel die globale Lebensmittelpreisinflation im kommenden Jahrzehnt um mehr als drei Prozent erhöhen könnte – je nachdem, wie stark wir die Erderwärmung zulassen.
CO2-Emissionen reduzieren
Forscher sind sich einig: Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sind unabdingbar. Zudem müsse man in die globale Widerstandsfähigkeit gegenüber der Klimakrise investieren – also in den Hochwasserschutz, witterungsbeständigere Pflanzensorten und in die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten.
Politisches Instrumentarium veraltet
Lebensmittel-Preisschocks sind nur ein Aspekt der Klimakrise. Ihre Zunahme sei jedoch ein Warnsignal dafür, dass wir "in eine neue Ära eintreten, in der wir über ein politisches Instrumentarium verfügen, das in ruhigeren Klimazeiten entwickelt wurde", so Expertin Heather Stewart in der Zeitung "The Guardian".
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Auf den Punkt gebracht
- Der Klimawandel führt zu extremen Wetterereignissen, die die weltweite Nahrungsmittelproduktion destabilisieren und die Preise für Lebensmittel wie Kaffee, Orangen und Olivenöl in die Höhe treiben.
- Ökonomen warnen, dass diese Preissprünge aufgrund der Erderwärmung häufiger werden und fordern Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sowie Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft.