Wetter

Jetzt wird Österreich zum Kältepol von ganz Europa

Der April macht, was er will. Ein Spruch, den jeder kennt. Angesichts eines Kälte-Sturzes macht er seinem Namen aber einmal mehr alle Ehre. 

Österreich steht vor einem regelrechten Kälte-Sturz.
Österreich steht vor einem regelrechten Kälte-Sturz.
Heute

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Österreich schon über 18 Grad, etwa in Kärnten, gemessen. Doch wer glaubt, dass der Frühling somit endgültig Einzug nach Österreich hält, irrt. Denn ein Italientief namens "Rudolf" sorgt in den kommenden Tagen für reichlich Regen in weiten Teilen Österreichs, aber auch Neuschnee. Damit geht auch ein Temperatursturz einher. Abgesehen von Skandinavien wird es in Europa nirgends so kalt wie hierzulande. "Heute" sprach mit Nikolas Zimmermann von der Österreichischen Unwetterzentrale über das bevorstehende Wetter-Tief.

"Heute": Kälte-Einbruch in Österreich! Was genau ist der Grund für den April-Winter jetzt?

Nikolas Zimmermann: Die Kaltfront eines kräftigen Tiefs über der Nordsee erfasst in der Nacht auf Donnerstag Österreich. Gleichzeitig entwickelt sich ein weiteres Tief über dem Golf von Genua, welches am Freitag über Ungarn hinweg nach Polen zieht. Wir Meteorologen sprechen bei solchen Tiefdruckzugbahnen von "Fünf-b-Tiefs", welche als Niederschlagsbringer für den Osten des Landes gelten.

Zum Schnee: Wieviel Schnee ist prognostiziert – und wo genau?

Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstag in den Alpen auf 1.000 bis 700 Meter ab, in Osttirol und Oberkärnten kann es zeitweise auch bis in die großen Tallagen herab schneien. In der Nacht auf Freitag sinkt die Schneefallgrenze auch im östlichen Berg- und Hügelland zeitweise auf 600 bis 400 Meter ab.

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    Die Niederschlagsprognose für Donnerstag (13. April 2023).
    Die Niederschlagsprognose für Donnerstag (13. April 2023).
    Ubimet

    Kommt Schnee auch bis ins Flachland?

    Nein, im Flachland regnet es kräftig, nur im Hügelland in Lagen ab etwa 300 bis 400 Meter aufwärts zeichnet sich am Freitag vorübergehend etwas Schneeregen oder Nassschnee ab, wie etwa im Wienerwald und im Waldviertel.

    Zur Prognose für Wien: Wird die Bundeshauptstadt nochmals weiß (falls ja, welche Bezirke konkret?)

    In Wien sind größere Regenmengen zu erwarten, etwas Schneeregen oder Nassschnee ist nur im Wienerwald oberhalb von etwa 400 bis 500 Meter zu erwarten, wie etwa im Bereich der Jubiläumswarte.

    Es gibt leichte Vorwarnungen – werden die heute noch intensiver? Wovor wird gewarnt? Was könnte gefährlich werden?

    Wir geben in diesen Stunden Warnungen vor Regen und Schneefall aus. Regenwarnungen betreffen den Süden und Osten Österreichs, die Schneewarnungen dagegen die Alpentäler ab etwa 800 Meter aufwärts. Besonders in höheren Tallagen sind auch nennenswerte Neuschneemengen zu erwarten, hier muss man mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen und vereinzelt kann der feuchte, schwere Schnee zu Schneebruch führen.

    Im Osten zeichnet sich bis zum Wochenende vielerorts auch mehr Regen ab, als sonst im gesamten April üblich wäre. Die Hochwassergefahr bleibt aufgrund der tiefen Schneefallgrenze aber generell gering, nur an kleinen Flüssen bzw. Bächen muss man mit deutlich ansteigenden Pegel rechnen. Für die Natur ist dieses Ereignis sehr wertvoll, allerdings stellt es für die niedrigen Grundwasserspiegel im Osten sowie für die Seen im Burgenland nur einen Tropfen auf den heißen Stein dar. Beispielsweise bräuchte man Neusiedler See etwa drei solcher Ereignisse, um den Pegel überhaupt nur auf einen vergleichbaren Wert wie im Vorjahr zu heben.

    Sind wir eigentlich derzeit der "Kältepol" Europas?

    Im Norden Skandinaviens ist es deutlich kälter als in Österreich, hier sind weiterhin Eistage zu verzeichnen. Am Donnerstag und Freitag ist es im südlichen und östlichen Berg- und Hügelland Österreichs wie etwa in Oberkärnten oder im Oberen Waldviertel aber zumindest vorübergehend so kühl wie sonst nirgendwo in Mitteleuropa.

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