Österreich
0 bis 34,6 Grad: So extrem war das Juni-Wetter
Obwohl es am Ende kühl und nass war, fiel auch der Juni zu warm aus. Zum Ferienstart im Osten wird's dafür wieder heiß und sonnig.
Der Juni 2018 verlief mit einer Abweichung von +2 Grad deutlich wärmer als im langjährigen Mittel. Beim Niederschlag gibt es große Unterschiede: Während es im Süden und Westen meist zu trocken war, wurde das Monatssoll im östlichen Berg- und Hügelland deutlich überschritten. Laut den Experten von UBIMET waren hierfür die teils unwetterartigen Gewitter in der ersten Monatshälfte sowie der Starkregen am Monatsende verantwortlich. Dazu gab es von Vorarlberg bis Kärnten mehr Sonnenschein als üblich.
Überdurchschnittlich heiß und nass
Der Juni, aus meteorologischer Sicht der erste Monat des Sommers, hat eine Fortsetzung des seit April überdurchschnittlich temperierten Wetters gebracht. Besonders markant fällt die Abweichung der Temperatur im Norden und Osten aus: "Von Oberösterreich bis zum östlichen Flachland war es 2 bis 2,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel" analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Am geringsten fällt die Abweichung am Alpenostrand und in Osttirol aus, doch auch hier war es immerhin 1 Grad wärmer als üblich.
Heißester Tag des Jahres, danach kühl
Besonders die erste Monatshälfte war durch eine festgefahrene Wetterlage gekennzeichnet, mit hohem Luftdruck über Nordeuropa und nur geringen Luftdruckgegensätzen sowie sehr feuchter Luft in Mitteleuropa. Etwas mehr Dynamik gab es in der zweiten Monatshälfte, so lies föhniger Südwind im Vorfeld einer Kaltfront am 21. die Temperaturen im Weinviertel auf 34,6 Grad ansteigen. Im Anschluss an den bislang heißesten Tag des Jahres gelangten aus Norden aber kühle Luftmassen ins Land und vom 22. bis zum. 28. gab es mehrere zu kalte Tage in Folge. Kräftiger Regen sorgte am 28. zudem für eine leichte Entspannung der anhaltenden Trockenheit im äußersten Nordosten.
Katastrophengebiet Neunkirchen
Besonders die Mitte des Monats wurde durch zahlreiche Unwetterlagen geprägt: "Ortsfeste Gewitter sorgten vor allem im östlichen Berg- und Hügelland nahezu täglich für kleinräumige Überschwemmungen und Vermurungen", sagt der Experte. Besonders unwetterträchtig war der 12. Juni, als der Bezirk Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Eine Gewitterlinie sorgte an diesem Tag zudem auch für orkanartige Böen von bis zu 112 km/h in Graz, ein umgestürzter Baum forderte hier ein Todesopfer.
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Teils nass, teils trocken
Die zahlreichen Schauer und Gewitter haben in Teilen der Steiermark und im Berg- und Hügelland Niederösterreichs deutlich überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gebracht: "Am Alpenostrand gab es stellenweise mehr als doppelt so viel Regen wie üblich" bestätigt der Experte. So gab es in Puchberg am Schneeberg mit 304 Liter pro Quadratmeter 250% des Solls. Auch in Teilen des Waldviertels verlief der Monat überdurchschnittlich nass, zu trocken war es hingegen von Vorarlberg über Tirol bis nach Kärnten sowie stellenweise auch im östlichen Flachland. Am markantesten fällt die negative Abweichung im Grenzbereich zu Italien aus, wie etwa in Nauders oder im südlichen Osttirol.
Viel Sonne im Süden und Westen
Von Vorarlberg bis Kärnten schien die Sonne verbreitet um 10 bis 20 % länger als in einem durchschnittlichen Juni. Besonders der äußerste Westen des Landes sticht heraus, so gab es am Rohrspitz am Bodensee rund 300 Sonnenstunden. Nur im Bereich der östlichen Nordalpen und im Nordosten wurde das Soll mit 80 bis 90 % knapp nicht erreicht.
Sommercomeback zum Ferienstart
Pünktlich zum Ferienbeginn kehrt am Wochenende der Sommer zurück. Ein Hoch verlagert sich von Westeuropa allmählich zum Alpenraum. Somit stellt sich in Österreich freundliches Sommerwetter ein, selbst über dem Bergland ist die Gewittergefahr nur mehr gering. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 und 33 Grad, dabei liegen die Hitzepole im Westen von Österreich.
In der ersten Ferienwoche können sich die Schüler für ein paar Tage auf klassisches Badewetter freuen, dann sind auch in Ostösterreich verbreitet Spitzenwerte über der 30-Grad Marke zu erwarten. Allerdings nimmt die Gewittergefahr von Tag zu Tag wieder zu.
Hitzewelle am Mittelmeer
Wer in der ersten Ferienwoche einen Urlaub am Mittelmeer geplant hat, muss sich auf eine schweißtreibende Hitzewelle einstellen. Von Südspanien über Mallorca und Italien bis an die Obere Adria wird es nächste Woche mit Höchstwerten über 35 Grad extrem heiß.
Hier die Extremwerte vom Juni zum Durchklicken: