"Westbalkan muss endlich Teil der EU-Familie werden"

Außenminister Alexander Schallenberg hat sich am 1. Oktober im Rahmen des sogenannten Berlin-Prozesses mit Amtskollegen in Berlin getroffen. Ziel ist es, die sechs Staaten des Westbalkans auf ihrem Weg in die EU zu unterstützen.

Angesichts des "Feuerrings" um Europa war für die anwesenden Außenminister klar, dass die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien auch weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung stehen müssen.

"Angesichts der zunehmend brandgefährlichen geopolitischen Lage rund um Europa gilt von Tag zu Tag mehr: Wir dürfen den Westbalkan nicht aus den Augen verlieren. Entweder wir exportieren Stabilität – im Wege des Erweiterungsprozesses – oder wir importieren Instabilität", so Schallenberg.

Er zeigt sich besonders erfreut über die im Rahmen des Berlin-Prozesses erreichten Ziele wie die "Green Lanes" zur Verkürzung der Wartezeiten an den Grenzen sowie Fortschritte in der regionalen Zusammenarbeit der Westbalkanstaaten.

Schallenberg als "Freund des Westbalkans"

Im Mittelpunkt steht dabei der 2020 begonnene, schrittweise Aufbau eines gemeinsamen freien Marktes für den Waren-, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehr in der Region.

Österreich bildet die Speerspitze der EU-Mitgliedstaaten, welche die Annäherung der gesamten Region an die EU fordern. Zusätzlich hat Schallenberg im Vorjahr die informelle Gruppe der "Freunde des Westbalkans" initiiert, die weitere Vorschläge für eine schnellere und schrittweise Integration entwickelt hat. Dazu gehören ein verstärkter Austausch auf Augenhöhe und die Beteiligung der Region an wichtigen Politikbereichen wie der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.