Politik
Wertekurse für Flüchtlinge beginnen
Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Gewaltentrennung: Kann man westliche Werte innerhalb von 8 Stunden vermitteln? "Heute" begleitete Integrationsminister Kurz zu einer Flüchtlingsschulung.
Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Gewaltentrennung: Kann man westliche Werte innerhalb von 8 Stunden vermitteln? "Heute" begleitete Integrationsminister Kurz zu einer Flüchtlingsschulung.
(VP) kommt im Integrationszentrum in Wien-Landstraße an, die Pädagogin spricht gerade über Religionsfreiheit: Ein Kopftuch sei in Österreich kein Problem, nur bei einer Burka (Ganzkörperverhüllung) gebe es "Sicherheitsbedenken".
Die Flüchtlinge, die meisten Syrer, berichten aus ihrem Alltag: "Mit Kopftuch bekomme ich keine Arbeit als Verkäuferin", klagt Iman (39). Der Minister schaltet sich ein: Für manche Jobs würden Kleidungsvorschriften gelten.
Kurz empfiehlt, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dabei lerne man Deutsch und gewinne Österreicher als Freunde – "das ist echte Integration". Niemand solle seine Wurzeln verleugnen, aber man müsse sich "auf das Land einlassen". Für falsch verstandene Toleranz gebe es keinen Platz.
Die Kurse seien nur ein erster Schritt im Integrationsprozess, sagt auch Lisa Fellhofer, Chefin für Wissensmanagement beim Integrationsfonds. "Das Feedback ist aber sehr positiv."
Die neuen Wertekurse
Bis Mitte des Jahres sollen die 8-Stunden-Seminare bundesweit starten. Für Asylberechtigte wird die Teilnahme Pflicht. Jede Klasse besteht aus etwa 15 Flüchtlingen, einem Lehrer und einem Übersetzer.