Wirtschaft
"Werden Zusammenbruch Russen-Wirtschaft herbeiführen"
Noch sind viele EU-Staaten abhängig von russischem Gas. Doch das soll sich nun laut EU-Kommission in "nicht möglich gehaltenen Tempo" ändern.
"Wir können russisches Gas nicht komplett verbannen, einige EU-Staaten sind noch zu sehr davon abhängig", erklärte die EU-Kommissions-Vizepräsidentin Margrethe Vestager gegenüber dem "Spiegel" die aktuelle Lage. Doch der Kurs war schon vor dem Überfall auf die Ukraine klar: Europa will eine Energiewende.
"Zum Schutz des Klimas haben wir begonnen, unsere Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Und zwar in einem Tempo, das man bis vor Kurzem nicht für möglich gehalten hätte", so Vestager weiter. Das werde zusätzlichen Druck auf Moskau ausüben.
Denn Russland habe trotz seiner Größe eine eher bescheidene Wirtschaftskraft, ist dahingehend eher vergleichbar mit Spanien als anderen Atommächten wie den USA. "Europa hat deshalb viel mehr Möglichkeiten als Russland, die Folgen von Sanktionen abzufedern."
"Zusammenbruch der russischen Wirtschaft"
Für Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire wird mit den Sanktionen ein Wirtschaftskrieg gegen Russland geführt. "Wir werden den Zusammenbruch der russischen Wirtschaft herbeiführen", warnt er im Gespräch mit dem Sender "France Info". Darunter hätten nicht nur Putin und seine Oligarchen, sondern auch die gewöhnliche Bevölkerung zu leiden.
Mitarbeiter verlassen Gerhard Schröder
Vier Mitarbeiter im Bundestagsbüro von Gerhard Schröder (SPD) haben sich von dem deutschen Altkanzler distanziert. "Ich kann bestätigen, dass die vier Mitarbeiter in dem Büro gebeten haben, wieder in anderen Funktionen zu arbeiten", so Albrecht Funk aus dem Bundestagsbüro gegenüber deutschen Medien. Die vier Mitarbeiter, die offiziell beim Kanzleramt beschäftigt sind, würden nun anderen Aufgaben nachgehen.
Wieso es zu der Spaltung kam, ist offiziell nicht bestätigt, allerdings dürfte der Hintergrund des Zerwürfnisses die pro-russische Haltung Schröders im Ukraine-Konflikt sein. Der Altkanzler weigert sich weiterhin, trotz Aufforderungen durch die SPD-Spitze, seinen Posten beim russischen Energiekonzern Rosneft aufzugeben. Zudem sitzt Schröder seit Kurzem auch im Aufsichtsrat von Gazprom.
Kern ging, Schüssel bleibt
Während Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern noch in den ersten Tagen des Krieges seinen lukrativen Aufsichtsratsposten bei der russischen Staatsbahn RZD niedergelegt hatte, bleibt Altkanzler Wolfgang Schüssel (VP) weiterhin im Aufsichtsrat des Öl-Giganten Lukoil.