50 bis 80 % erhöhtes Risiko

Wer vor 18 raucht, ist vor 30 schon lungenkrank

Eine schwedische Studie zeigt, dass ein Rauchstart vor dem 18. Lebensjahr sich bereits vor 30 in Atemwegserkrankungen niederschlägt.

Heute Life
Wer vor 18 raucht, ist vor 30 schon lungenkrank
Am besten ist es, erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen.
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Menschen, die vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen beginnen, leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit in ihrem 20. Lebensjahr an Atemwegssymptomen wie Keuchen und eine vermehrte Schleimproduktion, so das Ergebnis einer Studie, die auf dem Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Wien vorgestellt wurde.

Für die Studie rekrutierten die Forscher der Universität Umeå (Schweden) 3.430 achtjährige Kinder in Nordschweden und baten sie, jährlich Fragebögen auszufüllen, bis sie 19 Jahre alt waren, und erneut, wenn sie 28 Jahre alt waren.
Insgesamt gaben 22 Prozent der Befragten an, dass sie zu irgendeinem Zeitpunkt während der Studie täglich geraucht haben. Von denjenigen, die angaben, zu rauchen, begannen 29 Prozent mit dem Rauchen, als sie 15 Jahre oder jünger waren, 35 Prozent im Alter von 16 oder 17 Jahren, und 35 Prozent mit 18 Jahren oder älter.
Dieses Ergebnis ist deshalb beachtenswert, weil der Verkauf von Tabakwaren in Schweden für Personen unter 18 Jahren verboten ist.

50 bis 80 Prozent erhöhtes Risiko

Wer vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen begann, hatte im Alter von 28 Jahren ein um rund 80 Prozent erhöhtes Risiko für Atemwegsbeschwerden im Vergleich zu Nichtrauchern. Bei Personen, die mit 18 oder später mit dem Rauchen begannen, war das Risiko rund 50 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Die häufigsten Atemwegssymptome waren Keuchen, vermehrte Schleimbildung und Husten. Die Studie ergab auch, dass das Risiko von Atemwegssymptomen umso höher war, je mehr Zigaretten sie insgesamt rauchten.

Die Forscher berücksichtigten auch andere Faktoren, die sich auf die Lungengesundheit auswirken können, z. B. eine Asthmaerkrankung in der Familie oder das Aufwachsen in einem Haushalt, in dem andere rauchen.

"Diese Studie zeigt, dass es nicht unbedingt Jahrzehnte dauert, bis sich durch das Rauchen Atemwegssymptome entwickeln; wir können bereits im jungen Erwachsenenalter einen signifikanten Zusammenhang feststellen", so Studienautorin Dr. Linnea Hedman und ihre Kollegen, die die Studienteilnehmer weiter beobachten werden. "Eine Erklärung für unsere Ergebnisse könnte sein, dass Kinder und Jugendliche, die früher mit dem Rauchen begonnen haben, länger rauchen und deshalb mehr Symptome aufweisen. Es könnte sein, dass die Exposition gegenüber Tabakrauch in jungen Jahren das Risiko von Atemwegssymptomen erhöht, weil sich die Lunge noch entwickelt und anfälliger für Schäden ist."
In Europa rauchen schätzungsweise 16,7 Prozent der Männer und 11,2 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren täglich.

Auf den Punkt gebracht

  • Eine schwedische Studie zeigt, dass Menschen, die vor ihrem 18 Lebensjahr mit dem Rauchen beginnen, ein um 50 bis 80 Prozent erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen haben, bevor sie 30 Jahre alt sind
  • Besonders betroffen sind junge Erwachsene, die bereits in ihren 20ern Symptome wie Keuchen und vermehrte Schleimproduktion entwickeln
red
Akt.