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Wenn du weniger als das verdienst, wird es gefährlich

In Österreich breitet sich Armut laut neuesten Zahlen dramatisch aus. Doch ab wann zählst du zur Unterschicht – und ab wann bist du armutsgefährdet?

Rene Findenig
Zwar steigen die Einkommen in Österreich seit Jahren an, dennoch gelten immer mehr Bürger als armutsgefährdet.
Zwar steigen die Einkommen in Österreich seit Jahren an, dennoch gelten immer mehr Bürger als armutsgefährdet.
Getty Images/iStockphoto

Über 200.000 Menschen sind in Österreich akut in die Armut gerutscht, über 1,3 Millionen Menschen armutsgefährdet, so die nackten Zahlen der Statistik Austria. Das Netzwerk Armutskonferenz ortet zudem eine Zunahme von Menschen, die trotz Arbeit armutsgefährdet seien.

Prekär ist die Situation auch bei Kindern (30 Prozent gefährdet), Frauen in der Pension (28 Prozent), Alleinerzieherinnen (52 Prozent) und Arbeitslosen (67 Prozent). Steigende Mieten, Lebensmittelkosten und Energiepreise verschärfen die Situation immer weiter.

Doch ab wann zählt man zur Unterschicht, ab wann ist man armutsgefährdet und ab wann mitten in der Armut? Auffällig in Österreich ist mit Blick auf die Zahlen, die "Agenda Austria" Ende 2022 veröffentlicht hatte, dass es im Land eine recht breite und wohlhabende Mittelschicht gibt – sich also in einem Einkommensbereich zwischen 75 und 200 Prozent des Medianeinkommens bewegt. Demnach gehören zur Mittelschicht Einzelpersonen mit einem verfügbaren (also inflations- und steuerbereinigten) Netto-Haushaltseinkommen von 22.193 und 51.067 Euro pro Jahr. Gerechnet wird dabei mit zwölf Monats-Einkommen, also zwischen 1.849 und 4.256 Euro netto pro Monat.

Schmaler Grat von der Unterschicht zur Armut

Eine größere Mittelschicht gibt es im weltweiten Vergleich demnach nur in absteigender Reihenfolge in Luxemburg, den USA, Norwegen, der Schweiz und Kanada, wobei die Zahlen an die jeweiligen Lebenserhaltungskosten und Preise angepasst wurden. Das heißt aber auch gleichzeitig: Verdienst du weniger als rund 22.200 Euro netto pro Jahr, zählst du zur Unterschicht. Während die Mittelschicht recht breit aufgestellt ist, besorgt jedoch der recht schmale Grat, auf dem man sich in der Unterschicht Richtung Armut bewegt. 

Als armutsgefährdet gilt, wer rund 16.704 Euro an Netto-Jahreseinkommen kriegt, darunter ist man bereits akut von Armut bedroht. Die Statistik Austria hat diese Armutsgefährdungsschwelle auch pro Monat für verschiedene Gruppen berechnet: Bei einem Erwachsenen plus einem Kind liegt sie bei 1.810 Euro, bei zwei Erwachsenen bei 2.088 Euro, bei einem Kind plus zwei Erwachsenen bei 2.506 Euro, bei zwei Erwachsenen plus zwei Kindern bei 2.924 Euro und bei zwei Erwachsenen plus drei Kindern bei 3.314 Euro. 

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