Politik

Weniger Arbeitslose, doch Minister bremst Erwartungen

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Wochen trotz Ukraine-Krieg und Omikron-Welle positiv entwickelt. Doch die Zukunftsaussichten sind getrübt.

Jochen Dobnik
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Arbeitsminister <strong>Martin Kocher</strong> (ÖVP) zieht zufrieden Bilanz, doch bremst die Erwartungen.
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zieht zufrieden Bilanz, doch bremst die Erwartungen.
Daniel Scharinger / picturedesk.com; Georg Hochmuth / APA / picturedesk.com

"Mit 336.650 Personen, die entweder beim AMS arbeitslos gemeldet sind oder an Schulungen teilnehmen, verzeichnen wir aktuell den niedrigsten Stand seit 2011", zieht Arbeitsminister Martin Kocher am Dienstag zufrieden Bilanz. Doch angesichts der Ereignisse in der Ukraine ist seine Prognose nicht ganz ungetrübt.

"Für gewöhnlich würde sich diese gute Entwicklung bis zum Sommer fortsetzen, doch durch die unsichere Lage in Hinblick auf die geopolitischen Ereignisse, ist es möglich, dass die Dynamik gebremst wird und die Arbeitslosenzahlen zumindest langsamer zurückgehen", so der 48-Jährige bei einer Pressekonferenz.

Fast auf Vorkrisenniveau

Ein durchwegs positives Fazit zieht der ÖVP-Minister bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Noch vor einem Jahr, im April 2021, lag diese pandemiebedingt auf einem Höchststand. Deshalb hatte sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Langzeitarbeitslosigkeit bis zum Ende des Jahres 2022 um 50.000 Personen zu senken. Sie hat unter anderem das Programm "Sprungbrett" gestartet, welches Langzeit-Jobsuchende beim Wiedereinstieg ins Erwerbsleben unterstützt und Betriebe durch finanzielle Anreize motiviert diese Personen einzustellen.

Erfreuliche Zwischenbilanz: "Es ist uns bereits jetzt gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit um 42.800 zu senken und die Zahl der Langzeitarbeitslosen schon jetzt beinahe wieder auf Vorkrisenniveau zu bringen. wird nun deutlich, dass die Langzeitarbeitslosigkeit seither um 42.800 gesunken ist und somit schon jetzt beinahe das Vorkrisenniveau erreicht werden konnte", so Kocher. 

Sprungbrett für Langzeitarbeitslose

Dass das "Sprungbrett" für viele ein ebensolches in die Arbeitswelt darstellt, unterstreicht auch folgende Statistik: Über ein Drittel der Personen, die bereits im Rahmen des Programms gefördert wurden, war länger als zwei Jahre arbeitslos, ein knappes Drittel war 50 Jahre alt oder älter, 29 Prozent litten unter gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen.

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