Wien

Wende bei Wien Energie für Tarif "Optima Entspannt"

Die Wien Energie fordert ihre Kunden aktuell in Postschreiben auf, auf den Tarif "Optima Entspannt" zu wechseln. Die Verunsicherung ist deshalb groß.

Rene Findenig
Viele Kunden werden derzeit aufgerufen, auf den Tarif "Optima Entspannt" der Wien Energie umzusteigen.
Viele Kunden werden derzeit aufgerufen, auf den Tarif "Optima Entspannt" der Wien Energie umzusteigen.
iStock, privat

"Ihr Strompreis ändert sich ab 1. September 2022" – so lautet ein Brief der Wien Energie an ihre Kunden. Kurios dabei: Laut Brief änderte sich der Stromtarif beziehungsweise -preis sowieso automatisch am 1. September, mit dem Schreiben haben die Kunden aber die Möglichkeit, bis zum 30. September 2022 auf den Tarif "Optima Entspannt" zu wechseln. Beigelegt ist dem Schreiben eine Preisübersicht, über die selbst Experten seit Tagen uneins sind. Wechseln oder nicht? Dazu gibt es derzeit noch keine Einigkeit. Klar ist nur: Egal ob man wechselt oder nicht, für Energie zahlt man ab sofort rund 85 % mehr.

"Ist wohl der günstigste Tarif im Augenblick"

Zur Vorsicht riet bereits Verbraucherschützer Peter Kolba. Zwar werde mit einem Bonus-Zuckerl von bis zu 80 oder gar 100 "Gratistagen" Energie gelockt, man binde sich aber ein Jahr an den Tarif der Wien Energie. "Was danach kommt, wird nicht dargestellt", so Kolba zu möglichen weiteren Preiserhöhungen. Er befürchtete gar, dass Wien Energie darauf baue, die Kunden "jetzt in einen günstigeren Tarif zu locken und ab dem zweiten Jahr ordentlich abzucashen". Außerdem riet Kolba dazu, bis zum Termin am 30. September zuzuwarten – denn wer voreilig zustimme, könnte um die geplante Strompreisbremse des Bunds umfallen.

Im Netz haben indessen zahlreiche Nutzer ihre Taschenrechner gezückt und kommen zu einem ernüchternden, wenngleich nicht unbedingt negativen Ergebnis: Viele Kunden berichten, dass sie der neue Tarif "Optima Entspannt" nach ihrem bisherigen Gas- und Stromverbrauch in etwa gleich viel wie ihre bisherigen Tarife kosten würde – mögliche weitere Preiserhöhungen natürlich nicht einberechnet und unter Berücksichtigung der Gratistage-Aktion. Aufhorchen lässt nun auch E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch mit einer ganz anderen Meinung – denn was so gut wie keiner der Kunden beachte, seien die fehlenden Alternativen zum Tarif.

Kunden berichten von automatischer Umstellung

In einem ersten Schritt solle man sich Zeit nehmen und selbst abkläre, ob der neue Tarif teurer oder günstiger ausfalle, so Urbanitsch auf "Puls 24". Dazu gebe es einen Tarif-Vergleichsrechner der E-Control. ganz allgemein könne aber wohl gesagt werden, dass der Tarif "Optima Entspannt" tatsächlich "wohl der günstigste Tarif im Augenblick ist", überraschte der E-Control-Chef. Heißt: Er ist zwar teuer und der Strompreis steige sowieso, günstigere Alternativen seien aber derzeit sowieso nicht in Sicht. Außerdem pikant: Viele Kunden berichten davon, bereits am 1. September automatisch auf den neuen Tarif umgestellt worden zu sein. Wer davon das Antwortschreiben an die Wien Energie auslässt, bleibt trotzdem im neuen Tarif, fällt allerdings um die Gratistage-Aktion um.

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    2 Millionen Wiener werden von "Wien Energie" versorgt
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