Der Zeiger der sogenannten "Weltuntergangsuhr" ist wieder vorgerückt. Forscher des Bulletin of the Atomic Scientists stellten die symbolische Zeit bis zum Untergang der Erde auf 89 Sekunden vor Mitternacht. So weit ist der Zeiger in der 78-jährigen Geschichte der "Doomsday Clock" noch nie vorgerückt.
2023 hatten die Forscher die Zeiger der "Weltuntergangsuhr" erstmals auf 90 Sekunden vor Mitternacht gestellt und dies 2024 so belassen.
Damit warnen die Wissenschaftler angesichts der instabilen Weltlage vor einer globalen Katastrophe. "Die Welt befindet sich auf einem Kurs mit noch nie dagewesenen Risiken, und die Fortsetzung des derzeitigen Kurses ist eine Form von Wahnsinn".
Der frühere kolumbianische Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos sagte bei der Pressekonferenz zur "Doomsday Clock" in Washington: "Mit 89 Sekunden vor Mitternacht steht die Weltuntergangsuhr näher an der Katastrophe als jemals zuvor in ihrer Geschichte." Die Menschheit sei mit existenziellen Bedrohungen konfrontiert.
Als globale Gefahren bezeichneten die Wissenschaftler Atomwaffen, die Klimakrise, die Künstliche Intelligenz (KI), Infektionskrankheiten sowie die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten.
"Die Bedrohung durch einen Atomkonflikt ist so groß wie nie zuvor", mahnte Santos. Das einzig noch verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland laufe im kommenden Jahr aus. Auch die Klimakrise spitze sich zu. "2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, das verheerende Klimaschocks auslöste." Es sei daher besonders alarmierend, dass US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt habe.
"Die Ankündigung der USA, sich aus der Weltgesundheitsorganisation zurückzuziehen, ist eine weitere besorgniserregende Entscheidung, die enorme Auswirkungen auf die globale Gesundheitssicherheit haben wird", beklagte er. Die Zunahme der Ausbrüche von Infektionskrankheiten sei beunruhigend. Außerdem sei dringendes Handeln gefordert, um die Verbreitung von Fehlinformationen und Verschwörungstheorien einzudämmen.