Kritik von Umweltschützern
Weltcup-Start Sölden – "FIS muss Hausaufgaben machen!"
"Schöne Worte" und eine FIS-interne "Schulung über den Klimawandel" sind zu wenig, kritisiert Greenpeace vor dem Skizirkus-Auftakt am 26. Oktober.
Der Internationale Skiverband (FIS) will nach eigenen Angaben mit der UN-Weltwetterorganisation gemeinsam auf die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport aufmerksam machen. Ein Abkommen beinhalte eine Zusammenarbeit von Wissenschaftern und Wintersportlern.
Auswirkungen des Klimawandels
Geplant sei eine Schulung über den Klimawandel und seine potenziellen Auswirkungen auf Schnee, Eis und Schneesport für alle 137 nationalen Skiverbände sowie Veranstaltungsorte und Organisatoren.
"Schulungen reichen bei weitem nicht aus"
Greenpeace begrüßte vor dem Ski-Auftakt, dass die FIS den Klimaschutz "offenbar ernster nimmt" und mit der UNO zusammenarbeite. "Bewusstsein schaffen und Schulungen sind zwar wichtige Bausteine, reichen aber bei weitem nicht aus", so Ursula Bittner, Greenpeace-Sprecherin zu "Heute".
Umsetzung der Maßnahmen sei unklar
Die FIS müsse "ihre Hausaufgaben machen und echten Klimaschutz" liefern, heißt es. Ihr Programm zum Klimaschutz setze zwar "einzelne Ziele und Maßnahmen", es bleibe jedoch offen, wann die FIS diese umsetze.
Rennkalender muss klimafreundlicher werden
Außerdem müsse die FIS "dringend nachlegen": Der Verband solle "verbindliche Regeln für Events" vorgeben, den Rennkalender "klimafreundlicher anpassen" und einen "ehrlichen und umfassenden Bericht" veröffentlichen, wie viel CO2 sie verursacht, so Bittner.
Wintersport sei "so sehr auf die Natur angewiesen und braucht genau deshalb jetzt Maßnahmen und nicht nur schöne Worte.”
Skifahren am Rettenbachgletscher
Der Ski-Weltcup startet am letzten Oktober-Wochenende in Sölden mit zwei Riesenslalom-Rennen in die neue Saison: Am Samstag (26.10) sind die Damen an der Reihe, am Sonntag (27.10.) stehen die Herren am Rettenbachgletscher am Start, mit dabei vielleicht auch der einstige Ski-Superstar Marcel Hirscher.
Mediale Aufregung im Vorjahr
Im Vorjahr hatten Bilder von Baggerarbeiten am Gletscher von Sölden für großen Wirbel gesorgt, die Bergbahnen sprachen von "Geländekorrekturen". Die mittlerweile aufgelöste Umweltgruppe "Letzte Generation" protestierte beim November-Rennen im nahen Gurgl.
Seitdem bemüht sich der ÖSV um eine Image-Verbesserung in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Auch Zickzack-Kurse im Rennkalender sollen künftig weitgehend vermieden werden.
Auf den Punkt gebracht
- Greenpeace kritisiert den Internationalen Skiverband (FIS) vor dem Weltcup-Start in Sölden dafür, dass Schulungen über den Klimawandel nicht ausreichen und fordert konkrete Maßnahmen und verbindliche Regeln für klimafreundlichere Events
- Trotz der Zusammenarbeit mit der UN-Weltwetterorganisation und geplanten Schulungen für nationale Skiverbände, bleibt unklar, wann und wie die FIS ihre Klimaschutzmaßnahmen umsetzen wird