Politik

Weltärzte-Chef rät von dieser Corona-Impfung ab

Mediziner wollen sich nicht den Impfstoff von AstraZeneca verabreichen lassen. Wirklich gut findet ihn auch der Vorsitzende des Weltärztebundes nicht.

Heute Redaktion
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Die Corona-Impfung wird unter Medizinern diskutiert.
Die Corona-Impfung wird unter Medizinern diskutiert.
Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com

Österreich wollte bei seiner Impfstrategie massiv auf den Impfstoff von AstraZeneca setzen. Das Vakzin weist eine Wirksamkeit gegen das Coronavirus von über 70 Prozent. Das Problem: Die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna liegen bei etwa 95 Prozent. Und: AstraZeneca hat der südafrikanischen Mutation kaum etwas entgegenzusetzen.

Ärzte in Salzburg und der Steiermark rebellieren regelrecht, weil sie mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden sollen. Dieser biete aber weit weniger Schutz als jener von Pfizer oder Moderna, so die Kritik. Mittlerweile haben sich bereits 250 niedergelassene Ärzte der Initiative "Salzburg impft fair" angeschlossen. Neuerdings gibt es auch Zögern in der Steiermark. Laut KAGes-Sprecher Reinhard Marczik gebe es unter den Mitarbeitern vermehrt Rücktritte von der Impfanmeldung. Laut "Krone" teils weil "die Termine nicht ganz passten oder manche erkrankt sind, manche aber auch wegen der bisher aufgetretenen Nebenwirkungen".

Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes, hat sich nun ebenfalls zum Vakzin zu Wort gemeldet: "Die geringe Wirksamkeit lässt sich nicht wegdiskutieren", erklärte er der "Rheinischen Post". "Ich halte es für geboten, Menschen mit hohem Infektionsrisiko, zu denen medizinisches Personal oder Pflegekräfte gehören, mit wirksameren Vakzinen zu impfen." Außerdem habe er "Verständnis" für medizinisches Personal, das nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca immunisiert werden will.

388,3 Millionen Euro Kosten

Auch in der Bundeshauptstadt bestätigt der Wiener Gesundheitsverbund gegenüber der APA eine "Stimmung gegen AstraZeneca". Diese gebe es in einigen Einrichtungen. Aber: "Das ist ein genau so zugelassener Impfstoff mit einer nachgewiesenen hohen Wirksamkeit wie die anderen, die eingesetzt werden."

Bisher hat Österreich 30,5 Millionen Impfstoffdosen geordert. Im Detail 5,9 Millionen von AstraZeneca, 2,5 Millionen von Johnson&Johnson, 11,1 Millionen von Biontech/Pfizer, drei Millionen von CureVac, 4,7 Millionen von Moderna, 1,9 Millionen von Novavax und 1,2 Millionen von Valneva sowie 200.000 von Sanofi. Die Kosten: 388,3 Millionen Euro. Zugelassen in der EU sind bisher nur Niontech/Pfizer, AstraZeneca und Moderna.

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