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Weiter Alarm: Unwetter ließ 8.000 Blitze auf uns nieder
Die Sommerhitze entlud sich in der Nacht auf Freitag in heftigen Unwettern. Hagel, Starkregen und ein Blitzgewitter zogen über Österreich.
Die Jagd nach dem Hitzerekord mit 40 Grad hatte am Donnerstag ein jähes Ende. Hagel, Sturm, Starkregen und Blitze zogen über das Land und hielten es bis Freitagmorgen in Schach. Die Österreichische Unwetterzentrale hat weiter eine hohe Gewittergefahrgefahr vor allem für Niederösterreich herausgegeben, sie bleibt bis 18 Uhr aufrecht. "ACHTUNG, rechnen Sie mit schweren Gewittern. Starkregen, Sturmböen, Hagel und Sturzfluten sind möglich. Halten Sie sich geschützt und an blitzsicheren Orten auf", ist da zu lesen.
Die Blitzgefahr ist nämlich enorm. Rund 8.000 Blitzeinschläge melden die Meteorologen alleine in den jüngsten Stunden. Zum Glück überraschend: Die Schäden halten sich in Grenzen, wir seien mit einem "blauen Auge" davongekommen, sagen die Experten. Was bisher bekannt ist: Kurz vor 23 Uhr schlug im Zuge des Gewitters ein Blitz am Dach eines Reihenhaus im Gemeindegebiet von Kirchdorf ein. Im Einschlagbereich fing die Verschalung und die Isolierung des Hauses Feuer, welches durch die Feuerwehr rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte. Zur Zeit des Blitzeinschlages befanden sich im Gebäude drei Personen, welche nicht verletzt wurden. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit unbekannt.
Blitz löste Brand auf Familiengrund aus
Kurz vor 1 Uhr konnte durch einen Zeugen der Brand eines abgelegenen Stadels im Gemeindegebiet von Söll festgestellt werden. Durch den Brand kamen keine Personen oder Tiere zu Schaden, die Schadenshöhe ist derzeit unbekannt. Die gerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten den Brand unter Kontrolle bringen, aufgrund von Wasserknappheit am abgelegenen Ereignisort kann mit der endgültigen Löschung erst in den Morgenstunden gerechnet werden. Es konnten derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden festgestellt werden, ein Blitzschlag ist möglich.
Gegen 01:30 Uhr schlug im Zuge eines Gewitters im Raum Spittal an der Drau ein Blitz in eine auf dem Gartengrundstück eines 66-jährigen Mannes befindliche Silberfichte ein, welche sich rund 20 Meter vom Wohnhaus entfernt befand. Dabei kam es zu einem Brand im mittleren Teil des Baumes. Der Mann versuchte selbst mittels einem Gartenschlauch ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Die alarmierte Freiwillige Feuerwehr stand mit vier Fahrzeugen im Einsatz und konnte den Brand schließlich löschen. Durch den Blitzschlag wurde niemand verletzt.
Mure verlegte Straße auf 100 Metern
Gegen 23:30 Uhr kam es im Gemeindegebiet von Hopfgarten in Defereggen, Ortsteil Plon, im Bereich des Großlercher Grabens aufgrund anhaltender starker Regenfälle zu einem Murenabgang, der die Defereggental Straße auf einer Länge von rund 100 Metern verlegte und unpassierbar machte. Aufgrund des Ausmaßes der Beeinträchtigung musste die Straße für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Mit den Aufräumungsarbeiten kann erst in den frühen Morgenstunden des Freitags begonnen werden. Personen kamen nach derzeitigen Erkenntnissen keine zu Schaden.
Im Pinzgau schlug ein Blitz ins Umspannwerk ein und schnitt damit rund 300 Haushalte von der Stromversorgung ab. Auch Freitagmorgen hatten einige Haushalte noch immer keinen Strom. Der Freitag selbst beginnt von Osttirol bis ins Burgenland meist noch sonnig. Im Westen und Norden halten sich von Beginn an dichte Wolken und es regnet zeitweise. Ein paar Schauer ziehen in der Früh im Osten durch, im Tagesverlauf muss man auch im Süden mit einzelnen Gewittern rechnen, sonst beruhigt sich das Wetter. Im Donauraum frischt kräftiger Westwind mit teils stürmischen Böen auf und die Temperaturen erreichen von West nach Südost maximal 20 bis 31 Grad.