Wien

Weintrauben-Diebstahl: Winzer bleibt auf Schaden sitzen

Weintrauben-Diebe trieben ihr Unwesen in Wien-Döbling. Einer der Geschädigten ist Winzer Fritz Wieninger, dem fast eine halbe Tonne Trauben fehlt.

Wien Heute
In Döblings Weinbergen treiben Diebe ihr Unwesen. Versichert gegen Diebstahl war der Winzer leider nicht. 
In Döblings Weinbergen treiben Diebe ihr Unwesen. Versichert gegen Diebstahl war der Winzer leider nicht. 
Bild: picturedesk.com

Auch am Weingut Cobenzl wurden Trauben gestohlen. Insgesamt fehlen etwa 2,5 Tonnen Weintrauben. Die Polizei spricht von einem "einmaligen Ereignis", vermutet, dass die Diebe sehr professionell unterwegs waren. 

"Da hat sich jemand ausgekannt"

Entdeckt habe Fritz Wieninger den Diebstahl erst, als sich seine Mitarbeiter an die Lese machen wollten. Eine von vier Weinzeilen war komplett leer. "Wir reden hier von etwa 200 Metern", so der Winzer in der Orf-Sendung "Guten Morgen Österreich". Dass einzelne Rebstöcke geplündert werden, komme wohl häufiger vor, diese Situation sei aber einmalig.

Alleine in seinem Garten fehlen etwa 400 bis 500 Kilogramm Weintrauben. Die Trauben waren bio-zertifiziert, die Schnittstellen sind sauber. "Da hat sich jemand ausgekannt, war mit gutem Werkzeug unterwegs", so Wieninger.

Versicherung greift bei Hagel, nicht bei Diebstahl

Während er gegen Hagel oder Trockenheit versichert ist, ersetzt ihm den Traubendiebstahl vorerst wohl niemand. "Ich bin nicht gegen Diebstahl versichert, das ist ja eine einmalige Situation. Ich muss da jetzt mit meinen Versicherungsleuten reden", so der Weinbauer im Interview. Der Schaden in seinem Weingarten belaufe sich aktuell wohl auf rund 10.000 Euro.

Die Trauben wurde etwas früher geerntet, als man das eigentlich für Wein tun würde. Daher sind sie jetzt noch eher als Frischobst geeignet. "Ich könnte mir vorstellen, dass die als Speisetrauben am Markt verkauft werden, aber wahrscheinlich nicht in Österreich", so der Winzer. 

Bevölkerung soll Auffälligkeiten meiden

Was sich der bestohlene Winzer jetzt wünscht, ist Zusammenhalt. Nicht nur in der Winzerschaft, sondern auch in der Bevölkerung. "Wer nachts etwas sieht, soll das bitte melden. Der Schein einer Stirnlampe oder ein fremdes Auto fallen auch nachts auf", ist sich Wieninger sicher.

Für alle Naschkatzen, übrigens: Einzelne Trauben von den Reben zu kosten, sehen die Winzer auch nicht gerne. "Wir arbeiten das ganze Jahr daran", erklärt Wieninger. Zwar werde man das nicht verhindern können und werde auch weiterhin ein Auge zudrücken, "ich würde mich aber freuen, wenn uns diese Leute dann auch mal auf ein Glas Wein in der Buschenschank besuchen würden", so der Winzer. 

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