Spielberg-Crash

"Weinerlich!" Marko schießt gegen Verstappen-Gegner

Der Grand Prix von Spielberg brachte einen echten Knall. Max Verstappen und Lando Norris crashten. Helmut Marko kritisierte den Briten nun scharf.

Sport Heute
"Weinerlich!" Marko schießt gegen Verstappen-Gegner
Helmut Marko
IMAGO

Zur heiß diskutierten Szene kam es in der 64. Runde, nachdem sich Verstappen, der den Großen Preis bis dahin anführte, und Verfolger Norris in Kurve drei berührten. Der britische McLaren-Pilot musste seinen Boliden dann abstellen, der niederländische Weltmeister schleppte sich mit einem Reifenschaden an die Box und wurde immerhin noch Fünfter. Damit baute der Sieger von 61 Formel-1-Rennen sogar seine WM-Führung aus.

Dass es überhaupt so knapp wurde, lag an einem verkorksten Boxenstopp am RB20 des Niederländers, der 6,9 Sekunden dauerte, Verstappens Vorsprung auffraß. Norris saugte sich im DRS an, bis es nach einem rundenlangen Kampf in der 64. Runde zum verhängnisvollen Crash kam – eine Belastungsprobe für die beiden Formel-1-Stars, die eigentlich als gute Freunde gelten.

Marko-Kritik an Norris

Schon vor dem Zusammenstoß in Kurve drei beschwerte sich Norris mehrmals über die Fahrweise Verstappens. Der Red-Bull-Star würde während des Bremsens die Linie wechseln, was verboten ist. Red-Bull-Motorsportberater Marko kritisierte Norris deshalb scharf. Der 25-Jährige habe sich "viel zu weinerlich" beschwert. "Max mache dies, Max mache das", zeigte der Grazer in seiner "Speedweek"-Kolumne kein Verständnis. "Ich habe Lando Norris bislang sehr geschätzt, aber es ist für mich eine leichte Enttäuschung, bei einem Duell am Funk so zu jammern", schob der 81-Jährige hinterher.

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    Lucas Pripfl / Red Bull Ring

    Norris musste unbedingt Verstappen überholen, weil dem Briten wegen mehrerer Tracklimit-Vergehen eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt wurde. Der Plan des Siegers von Miami war, Verstappen zu überholen und den nötigen Vorsprung herauszufahren. So kam es zur Berührung. Für den Unfall wurde letztendlich Verstappen als Schuldiger ausgemacht, der Niederländer bekam eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt.

    Marko sieht Crash-Schuld bei Norris

    Für den Red-Bull-Mann sei das "nicht nachvollziehbar" gewesen. "Meiner Meinung nach hat da Lando überzogen, er war nicht zufällig zweimal jenseits der weißen Linie. Aber man muss auch in Betracht ziehen, was sich zuvor abgespielt hat. Die Leute vergessen vielleicht, dass Norris kein Kind von Traurigkeit ist", war der Red-Bull-Berater mit der Entscheidung nicht zufrieden. "Ich erinnere an den Start in Spanien, wo er Max in die Wiese gedrängt hat. Damals gab es weder Aufschrei noch Sanktionen", so der Steirer weiter.

    Marko sei die Kollision aber "letztlich lieber als ein fades Rennen", betonte der Verstappen-Mentor, kritisierte der Grazer auch die Rennleitung, die bezüglich der Norris-Strafe schneller entscheiden hätte müssen. Dann hätte Verstappen seinen Konkurrenten vorbeilassen können, den Rückstand nur innerhalb von fünf Sekunden halten müssen. Das hätte aber "nicht zur DNA eines Max Verstappen" gepasst, meinte Marko weiter.

    Verstappen baut sogar WM-Führung aus

    Verstappen verlässt sein halbes Heimrennen jedenfalls als weiterhin überlegen Führender in der Weltmeisterschaft, konnte seinen Vorsprung sogar ausbauen, nachdem Norris ja nicht punktete, liegt nun 81 Zähler vor seinem Crash-Rivalen. "Das Rennen zeigt auch: Wir können uns im WM-Kampf keine Fehler leisten", betonte Marko. "Wir hatten nun erstmals seit China ein durchs Band gutes Wochenende", unterstrich der Red-Bull-Berater. Schon am Wochenende steht der Grand-Prix-Klassiker von Silverstone auf dem Programm. Und womöglich das nächste Duell zwischen Norris und Verstappen.

    red
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