Regelung für Gastpatienten

Weil Wienerin nach NÖ zog – OP-Termin abgesagt!

Um die teils extrem langen Wartezeiten auf OPs zu verkürzen, weisen immer mehr Wiener Spitäler Patienten aus benachbarten Bundesländern ab.

Wien Heute
Weil Wienerin nach NÖ zog – OP-Termin abgesagt!
Weil eine Wienerin während ihrer Behandlung nach Schwechat zog, wurde der OP-Termin in Wien abgesagt. (Symbolbilder)
Getty Images

Bittere Realität aus dem Gesundheitswesen: Die Wartezeiten auf Eingriffe in Wiener Spitälern ist teilweise sehr lang. So warten Patienten etwa im Orthopädischen Spital in Speising (Hietzing) im Durchschnitt 152 Tage auf eine Hüft-, 234 Tage sogar auf eine Knie-OP, wie das Krankenhaus, das zur Vinzenz Gruppe gehört, auf der Homepage bekannt gibt.

Derzeit sind 1.310 Patienten für Hüft- und 2.511 für Knie-Eingriffe auf der Warteliste des Spitals. Allerdings kommen davon über 40 Prozent nicht aus Wien. Auch in anderen großen Wiener Kliniken ist dies ein Problem. Daher gibt es für die sogenannten "Gastpatienten" Obergrenzen.

Ex-Wienerin wurde OP-Termin storniert

Die Gastpatienten-Regelung sorgt aber bei vielen für Unmut und beim Wiener Patientenanwalt Gerhard Jelinek (68) auch für Beschwerden. Zuletzt habe es fünf, sechs Fälle gegeben, erklärte Jelinek gegenüber dem ORF Radio, die meisten würden das Orthopädische Spital Speising (OSS) betreffen. Der Patientenanwalt geht aber von weit mehr Fällen aus.

Besonders skurril ist ein Fall: Eine Frau zog während ihrer Behandlung von Wien nach Schwechat (NÖ). Im letzten Moment wurde dann ihr bereits fixierter OP-Termin abgesagt. Ihr sei ganz offen erklärt worden, die Stornierung sei erfolgt, weil sie in Niederösterreich wohne.

Patientenanwalt für überregionale Planung

Das OSS ist zwar ein Ordensspital, wird aber von der Stadt Wien mitfinanziert. Daher gilt auch wie bei städtischen Kliniken die Vorgabe, bei planbaren Eingriffen die Zahl an Gastpatienten zu reduzieren. "Die Stadt Wien hat die Aufgabe und Verantwortung, die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung sicherzustellen und gibt daher vor, dass Patientinnen und Patienten, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Wien haben, nach Möglichkeit jeweils in ihrem Heimatbundesland behandelt werden sollen", heißt es seitens der Vinzenz Gruppe zum ORF.

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Für Jelinek ist diese strenge Vorgangsweise nicht nachvollziehbar. Ein möglicher Grund für die konsequente Ablehnung könnte auch darin liegen, dass die wechselseitige Abrechnung bei Gastpatienten nicht funktionieren dürfte. Für den Wiener Patientenanwalt wäre eine überregionale Bedarfsplanung die Lösung: "Ich wäre dafür, dass man sagt, diese drei Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Burgenland, Anm.) sind ein Planungstopf und die müssen ihre Versorgung gemeinsam planen und finanzieren."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Um die langen Wartezeiten auf Operationen zu verkürzen, weisen Wiener Spitäler zunehmend Patienten aus benachbarten Bundesländern ab, was zu Unmut und Beschwerden führt.
    • Ein besonders skurriler Fall betrifft eine Frau, deren OP-Termin abgesagt wurde, weil sie nach Niederösterreich gezogen war; der Wiener Patientenanwalt fordert eine überregionale Bedarfsplanung zur Lösung des Problems.
    red
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