Coronavirus
Weil sie zu viel kosten – Steuer für Ungeimpfte geplant
Nicht auf Strafen für Ungeimpfte will man setzen. Stattdessen will eine Region eine Steuer für sie einführen – sie sollen für ihre Kosten zahlen.
Die kanadische Provinz Québec will eine Steuer speziell für Menschen einführen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. "Wir arbeiten an einem Gesundheitsbeitrag" für "alle Erwachsenen, die sich weigern sich impfen zu lassen", sagte der Chef der Provinzregierung, François Legault, am Dienstag. Ungeimpfte seien "eine finanzielle Belastung" für ihre Mitbürger. Aus der Opposition kam Kritik.
Legault warf den Impfverweigerern vor, "unsere Krankenhäuser zu verstopfen". Während nur zehn Prozent der erwachsenen Einwohner der Provinz nicht gegen das Coronavirus geimpft seien, seien 50 Prozent der auf der Intensivstation behandelten Patienten Ungeimpfte. "Es ist nicht Sache aller Bewohner Québecs, dafür zu bezahlen." Er sagte, dass diejenigen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind, von der geplanten Maßnahme ausgenommen werden.
Steuer sei eine "Ablenkung"
Nach offiziellen Angaben werden in der Provinz Québec mit ihren acht Millionen Einwohnern derzeit 2.742 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt, 255 davon auf der Intensivstation. Angesichts erneut steigender Ansteckungszahlen waren in Québec zum Jahresende hin erneut strenge Einschränkungen des öffentlichen Lebens eingeführt worden, darunter eine nächtliche Ausgangssperre und ein Verbot größerer privater Zusammenkünfte. Ungeimpfte dürfen auch nicht mehr in Geschäfte, die Alkohol und Cannabis verkaufen.
Die Opposition kritisierte die Ankündigung der Provinzregierung. Der Anführer der Konservativen Partei, Eric Duhaime, erklärte auf Twitter, dass die neue Gebühr die Bevölkerung nur "spalten" würde. Und die Vorsitzende der liberalen Partei von Québec, Dominique Anglade – eine Befürworterin der Impfpflicht – nannte die Steuer eine "Ablenkung".