Ukraine

Wehrschütz sicher:"Russen sind gekommen, um zu bleiben"

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz berichtet direkt aus dem Osten der Ukraine über eine mögliche Großoffensive Russlands.

Leo Stempfl
1/7
Gehe zur Galerie
    Die Bevölkerung in Mariupol ist alarmiert,...
    Die Bevölkerung in Mariupol ist alarmiert,...
    REUTERS

    Die großen Raketen-Angriffe Russlands auf die Ukraine lassen etwas nach. Stattdessen treten abscheulichste Gräueltaten auf den Tagesplan. Neben Massakern wie in Butscha sind es vor allem Übergriffe auf wehrlose Zivilisten, die Putins Truppen als Waffe verwenden. "Es wurden hunderte Vergewaltigungen registriert, auch von jungen Mädchen und sehr kleinen Kindern", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski.

    Alle Updates zum Ukraine-Krieg im "Heute"-Liveticker >>

    Unterdessen mehren sich aber auch die Berichte, dass sich Russland aus dem Norden und der Region um Kiew zurückzieht, um einen Großangriff auf den Osten zu starten. Auch das könnte natürlich ein weiterer Bluff sein. Dass sich die Truppen aktuell neu formieren, gilt aber als sicher.

    ORF-Korrespondent vor Ort

    Immer noch hautnah vor Ort ist ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz. Er berichtete am Dienstag in der "ZiB 2" bei Armin Wolf aus den ukrainischen Städten Kramatorsk und Slowjansk im Osten des Landes. Das vor dem Fall stehende Mariupol ist nur 170 Kilometer entfernt.

    Die Städte werden immer zu Geisterstädten, berichtete Wehrschütz in einer Reportage einleitend. Unterdessen suchen immer mehr Menschen händeringend nach Hilfsgütern. Dabei berichtete der ORF-Korrespondent auch vom Bahnhof Kramatorsk, wo wenige Tage zuvor über 50 Zivilisten von Raketen getötet wurden.

    Warum Mariupol so wichtig ist

    "Mariupol ist aus zwei Gründen wichtig: Die Russen sind gekommen, um zu bleiben", analysiert Wehrschütz. Außerdem sei die Beseitigung der Widerstandsnester für Russland wichtig, um Truppen freizugeben für eine Großoffensive im Norden und Osten. Mit dieser könne in den nächsten Tagen gerechnet werden.

    Ob es wirklich am 9. Mai, dem höchsten russischen Feiertag, zu einem Kriegsgewinn Russlands kommt, kann aus heutiger Sicht noch nicht gesagt werden. Auch der Einsatz von chemischen Waffen sei fast unmöglich zu überprüfen. Immerhin seien Soldaten keine objektiven Quellen und Zivilisten auch keine Experten.

    Der Besuch Nehammers in Moskau sei kein großer Aufreger in der Ukraine gewesen, immerhin war die Reise mit Selenski abgestimmt. Man dürfe aber nicht vergessen, dass in der Ukraine aktuell wegen dem Krieg auch eine Art Zensur herrsche.

    1/3
    Gehe zur Galerie
      ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz mit einer Lage-Einschätzung in der ZIB2 bei Armin Wolf am 2. März 2022.
      ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz mit einer Lage-Einschätzung in der ZIB2 bei Armin Wolf am 2. März 2022.
      Screenshot ORF
      An der Unterhaltung teilnehmen