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Wegen Teuerung geht Mama 3 Monate nach Geburt arbeiten
In ihrem Job als Tagesmutter bekommt Susanne Huf auch die Probleme von Eltern mit. "Viele leiden stark unter den Teuerungen", erzählt die Wienerin.
Explodierende Energiekosten, hohe Mieten und steigende Lebensmittelpreise machen heimischen Familien immer mehr zu schaffen. Zum dritten Mal in sieben Monaten steigen die Mieten im Land mit 1. Dezember an. Viele Österreicher und Österreicherinnen fragen sich, wie sie sich das Leben weiterhin leisten sollen. Betroffene kennt auch Wienerin Susanne Huf.
„"Ich habe Mütter, die ihr Kind mit drei, vier Monaten abgeben, um wieder arbeiten zu gehen. Sie müssen, um sich das heutige Leben überhaupt finanzieren zu können."“
Die 50-Jährige ist als Tagesmutter bei der Volkshilfe Wien tätig und bekommt durch die Betreuung der Kinder auch die Sorgen der Eltern mit. "Es gibt Mütter, die ihr Kind mit drei, vier Monaten abgeben, um wieder arbeiten zu gehen. Sie müssen, um sich das heutige Leben überhaupt finanzieren zu können. Die Mieten steigen, die Lebenserhaltungskosten steigen. Jeder hat die Sorge, wie er sich seinen Alltag finanziert."
Tagesmutter muss Kinder abweisen
Besonders betroffen sind laut Huf alleinerziehende Frauen. "Ich war selbst alleinerziehend und weiß, wie schwer das ist." Mit der raschen Rückkehr in den Job stellt sich auch die Frage der Betreuung. "Es ist sehr schwer einen Betreuungsplatz zu finden, wo man sagt: Da habe ich ein gutes Gefühl, da ist das Kind gut aufgehoben."
Die Teuerungen wirken sich auch auf den Alltag von Huf aus. "Man merkt, dass die Miete steigt und dass man die Heizkosten aufrecht erhalten muss. Man sitzt mit den Kindern den ganzen Tag am Boden. Da kann man die Heizung nicht abdrehen." Auch bei den Lebensmitteln bemerkt die Wienerin die starke Preisveränderung. "Dadurch muss ich das Essensgeld der Kinder anheben. Das macht die Eltern auch wieder betroffen. Es ist ein Teufelskreis."
Beim Spielzeug setzt die Wienerin auf Selbstgebasteltes und Second Hand. "Es geht wirklich um die Lebenserhaltungskosten: Strom, Nahrung, Miete, Heizung. Das macht den Leuten am meisten zu schaffen."
Freie Stellen häufen sich
Seit acht Jahren ist Huf als Tagesmutter tätig. Die Vierfach-Mama kümmert sich um fünf Kinder im Alter bis zu drei Jahren. "Es gibt aber auch Tagesmütter, die die Kinder bis zum Schulanfang begleiten." Laut der 50-Jährigen ist der Bedarf nach Tagesmüttern aktuell besonders hoch. "Ich habe enorm viele Anfragen und muss Kinder abweisen, was sehr schade ist."
„"Es geht wirklich um die Lebenserhaltungskosten: Strom, Nahrung, Miete, Heizung. Das macht den Leuten am meisten zu schaffen."“
Die Volkshilfe Wien bestätigt, dass man derzeit händeringend nach Tagesmüttern und Tagesvätern sucht. Allein in Wien gibt es bis zu zehn freie Stellen. "Es ist ein sehr sehr schöner Beruf. Man sieht, wie sich die Kinder entwickeln und man kann sehr wertvoll für sie sein", betont Huf.
Voraussetzung für den Job ist eine Ausbildung als Tagesmutter, beziehungsweise Tagesvater nach dem Wiener Tagesbetreuungsgesetz und ein gültiger Tagesbetreuungsbescheid der MA11. Eine kindergerechte Wohnung ist ebenfalls vorgeschrieben. Freie Stellen und freie Plätze für Kleinkinder gibt es hier.