Coronavirus

Wegen Omikron – Niederlande im Weihnachts-Lockdown

Ein schlimmeres Weihnachtsgeschenk kann man sich wohl kaum vorstellen: Wegen der Omikron führte die Regierung einen Weihnachts-Lockdown ein.

Nicolas Kubrak
Teilen
Leere Straßen in Amsterdam
Leere Straßen in Amsterdam
Peter Dejong / AP / picturedesk.com

Seit Sonntag gilt in den Niederlanden erneut ein harter Lockdown. Grund dafür ist die sich rasant verbreitende Omikron-Variante. Auf diese Entscheidung reagierten viele Bürger enttäuscht, große Proteste sowie Ausschreitungen, wie jene vor fast einem Monat, blieben aber aus.

"Abend-Lockdown" wird zu "Tag-und-Nacht-Lockdown"

Seit 5.00 Uhr sind fast alle Geschäfte, Restaurants, Schulen, Friseure sowie Kultur- und Sporteinrichtungen geschlossen. Nur Supermärkte und Apotheken dürfen offen haben. In den Niederlanden galt bisher ein sogenannter "Abend-Lockdown": Die meisten Geschäfte, Restaurants sowie Kultur- und Sporteinrichtungen mussten um 17.00 Uhr schließen, jetzt sind sie rund um die Uhr zu.

Vor allem Unternehmer und Gastwirte müssen mit großen Einnahmeverlusten rechnen, deshalb fordern sie eine Kompensation für das Wegfallen des Weihnachtsgeschäfts. Gewerkschaften sprachen von einem "erneuten schweren Schlag" für Arbeitnehmer in der Gastronomie und im Einzelhandel. Auch die Schulen zeigen sich über die Folgen des Lockdowns für die Schüler besorgt.

Zwei Gäste pro Haushalt erlaubt

Die Ankündigung des Weihnachtslockdowns durch Premier Mark Rutte verfolgten etwa 6,9 Millionen Niederländer live im TV. Einige Städte hatten sich auf ähnliche Gewalt-Orgien und Krawalle wie vor einem Monat vorbereitet, diese blieben jedoch vorerst aus. 

Viele Bürger zeigten sich über die Entscheidung enttäuscht, schließlich sind große Feiern zu Weihnachten und Silvester nicht erlaubt, jeder Haushalt darf nur noch zwei Gäste empfangen. Am 24. sowie am 31. Dezember sind bis zu vier Besucher zulässig. Auch im Freien dürfen sich höchstens zwei Menschen treffen. 

Spitäler schon jetzt an Belastungsgrenze

Als Grund für den Lockdown nannte Rutte die extrem schnelle Verbreitung der Omikron-Variante. Gesundheitsbehörden berechneten, dass ohne drastische Eingriffe Anfang Februar bis zu 4.000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen liegen könnten. Aktuell sind es rund 600 und die Spitäler sind schon an der Grenze der Belastbarkeit. 

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf