Fussball
Wegen Katar-WM: Bayern-Fans greifen Ex-Boss Hoeneß an
Mit einem Wut-Telefonat im "Doppelpass" hat Uli Hoeneß für Schlagzeilen gesorgt. Nun erhielt der ehemalige Bayern-Boss die Antwort der Fans.
Am vergangenen Sonntag meldete sich der Bayern-Ehrenpräsident telefonisch in der Fußball-Diskussionssendung "Doppelpass" auf "Sport 1", verteidigte dabei die Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar. Kein Wunder, pflegen die Bayern doch jahrelang eine Sponsorenvereinbarung mit "Qatar Airways", absolvieren deshalb auch jedes Jahr ein Trainingslager im Golfstaat.
"Eines ist sicher: Die WM, das Engagement des FC Bayern und andere Sportaktivitäten in der Golf-Region werden dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen für die Menschen doch besser werden. Ich habe noch nie etwas über Dubia, Kuwait und so weiter gehört. Den Arbeitern geht es durch die WM besser und nicht schlechter und das sollte man endlich akzeptieren", verteidigte Hoeneß in seinem Wut-Telefonat das WM-Ausrichterland. Auf den Baustellen der WM-Arenen sollen 6.500 Menschen ihr Leben verloren haben. Die Bedingungen für Gastarbeiter im Wüstenstaat werden immer wieder angeprangert. Genauso wie die Menschenrechtslage im Land.
Mit seinen Aussagen sorgte Hoeneß nicht nur in der Gesprächsrunde für Kopfschütteln, sondern zog sich auch den Unmut der eigenen Fans zu. Während des Auftaktspiels der achten Bundesliga-Runde gegen Bayer Leverkusen entrollte der harte Kern des Bayern-Blocks ein Protest-Plakat gegen den ehemaligen Vereinsboss.
"Staatsbesuche, Trainingslager, Tausende Tote für WM-Jubel. Besser geht´s nur dem eigenen Gewissen, Uli H.", watschte die Münchner Fankurve den Ehrenpräsidenten ab. Der Bayern-Block kritisiert den Katar-Deal des deutschen Serienmeisters bereits jahrelang. Ob Hoeneß nun wieder zum Telefonhörer greift...?