Österreich

Wegen Häupl-Brief: Beamtin wurde entlassen

Heute Redaktion
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Andrea H. wurde dreimal gekündigt.
Andrea H. wurde dreimal gekündigt.
Bild: Sabine Hertel

Andrea H. erledigte ihre Arbeit als Parksheriff mit viel Herz – bis sie gemobbt wurde. Ihr Mann beschrieb in einem Brief an den Bürgermeister ihr Leid. Sie erhielt daraufhin die "Fristlose".

"Ich habe meinen Beruf geliebt", erzählt Andrea H. im "Heute"-Interview. Die Wienerin war ab 2012 als Parksheriff-Beamtin tätig: "Es gab nie Beschwerden von außen über mich", meint die Alleinerzieherin.

Bis 2014 lief alles rund, doch dann begann laut Andrea H. das Mobbing: "Ein Vorgesetzter sagte mir, dass er ein persönliches Problem mit mir hat." Die 45-Jährige wurde Ende Februar 2015 auf einen anderen Stützpunkt versetzt, die Dienstbeurteilung plötzlich von "Sehr gut" auf "Normal" (Note 3) herabgesetzt. Andrea H. schluckte den Ärger hinunter, was psychische Folgen hatte: "Ein Neurologe verschrieb mir Medikamente. Ich musste in den Krankenstand gehen."

"Fristlose" wegen Briefs an Bürgermeister?

Ihr damaliger Lebensgefährte und jetziger Ehemann schrieb am 18. 9. 2015 – ohne ihr Wissen – einen Brief an Bürgermeister Michael Häupl, erzählte von ihrem Leid. Am 13. 10. erhielt Andrea H. wegen der angeblichen Preisgabe von Amtsgeheimnissen bzw. "Ehrverletzungen gegen Vorgesetzte" die "Fristlose".

Andrea H.: "Keine Amtsgeheimnisse verraten"

Am 21. 10. und am 10. 11. kamen noch zwei Kündigungen – falls die Entlassung vor dem Arbeitsgericht nicht gehalten hätte: "Mein Mann hat in dem Brief keine Amtsgeheimnisse verraten. Er hat nur von meinem persönlichem Leid erzählt", so die Wienerin. Sie bekämpft nun mit ihrem Anwalt die Kündigung(en), der Fall liegt beim Obersten Gerichtshof.

Die MA 67 (Parkraumüberwachung) wollte sich zu der Causa nicht äußern: "Zu Personalangelegenheiten gibt es grundsätzlich keine Stellungnahme."