Coronavirus
Wegen Grünem Pass – Corona-Rebell bricht Hotelier Rippe
In Liechtenstein kam es beim Check-in zu einem Angriff gegen den Hotelier. Ein Gast ärgerte sich, weil er sein Covid-Zertifikat vorzuweisen hatte.
Der Direktor eines Hotels in Malbun im Fürstentum Liechtenstein ist immer noch recht verdattert: Am Freitagabend wurde er bei einem Streit mit einem Gast verletzt. Der Grund: Der Westschweizer Tourist hatte kein gültiges Covid-Zertifikat zum Vorweisen und griff den Hoteldirektor an.
Wie der Direktor selbst "20 Minuten" erzählt, sei die Situation beim Check-in eskaliert, als er den Gast und seiner Begleiterin aufforderte, das nötige Zertifikat vorzuweisen. "Es ist das erste Mal in meiner Berufskarriere, dass mir so etwas passiert", so der Hoteldirektor. "Bei der Aufforderungen, das Zertifikat vorzulegen, wurde er immer lauter, schrie mich an und ging schließlich auf mich los. Er schlug mit der Faust auf mich ein. Es ging alles so schnell, dass gar niemand mehr reagieren konnte."
Beim Angriff erlitt der Hoteldirektor eine Prellung des Halswirbels und trug eine gebrochene Rippe davon. Danach seien der renitente Gast und seine Begleiterin geflüchtet. Die beiden hätten sich bei der Anreise schon sehr ungehalten verhalten, sagt der Direktor. Normalerweise würde ein ganz anderes Klientel das Hotel besuchen. Naturverbundene Menschen, die Ruhe und Entspannung suchten, so der Hoteldirektor.
Malbun richtete Teststraße ein
Den Schock hat der Direktor mittlerweile etwas verdaut und Anzeige bei der Liechtensteiner Polizei erstattet. Diese ermittelt nun wegen Körperverletzung. Am Dienstag finden die ersten Befragungen zum Vorfall statt.
Der Hoteldirektor schüttelt den Kopf: "Wir tun hier in Malbun wirklich alles, um den Gästen so gut wie möglich entgegenzukommen", sagt er zum lokalen Nachrichtenportal "Vaterland". Erst kürzlich wurde bei der Parkgarage eine Covid-Teststation eingerichtet. Er habe dem Gast die Möglichkeit geboten, sich dort kostenlos testen zu lassen. Doch offenbar führe die Situation mit dem Zertifikat bei vielen noch zu Verunsicherungen.
Corona-Gegner werden militanter
Ein Vorfall, dem angesichts des Vorfalls in Idar-Oberstein vergangene Woche eine besondere Dramatik verliehen wird. In der deutschen Stadt erschoss ein Masken-Rebell einen erst 20 Jahre alten Angestellten einer Tankstelle, weil er ihn auf die Maskenpflicht hinwies. Der Mordverdächtige gab an, dass ihn die Corona-Situation sehr belaste und er ein Zeichen setzen wollte.