Steiermark

Wegen Geld: Samariterbund droht nun mit Transport-Stopp

In Graz entfacht gerade ein handfester Konflikt um Fördergelder. Jetzt droht der Samariterbund mit seinen zehn Fahrzeugen mit einem Transport-Stopp. 

Der Samariterbund droht nun damit, Krankentransporte in Graz auszusetzen.
Der Samariterbund droht nun damit, Krankentransporte in Graz auszusetzen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Der Samariterbund Steiermark fordert mehr Geld aus Fördermitteln. Ansonsten wolle man die Krankentransporte in der Landeshauptstadt Graz aussetzen. Laut dem Katastrophenschutz erfüllt der Samariterbund jedoch nicht die Auflagen, die für den Erhalt der gewünschten Fördermittel nötig wären. "Rahmenbedingungen zwingen uns dazu, Rettungs- und Krankentransporte in Graz einzustellen", heißt es vonseiten der Samariter. 

Harald Eitner vom Katastrophenschutz Steiermark widerspricht dem Samariterbund in "Aktuell nach Eins" auf ORF 2: Der Samariterbund habe mit seinen zehn Fahrzeugen in Graz "ein Krankentransportgewerbe aufgebaut". Für ihn ist klar: "Die Finanzierung dieser Dienstleistung erfolgt nach dem ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz; Anmerkung) durch die Gesundheitskasse und hat grundsätzlich einmal nichts mit dem Rettungswesen zu tun."

Rotes Kreuz könnte auffangen

Sollte es tatsächlich zu einem Wegfall der Samariter in Graz kommen, müssen sich die Patienten dennoch nicht auf längere Wartezeiten einstellen, wenn es nach dem Roten Kreuz (RK) geht. Mit 450 Fahrzeugen dominiert es die steirische Rettungs- und Krankentransport-Landschaft. Laut Valentin Krause, dem Pressesprecher des Roten Kreuzes Steiermark, könnte das RK einen etwaigen Wegfall kompensieren: Man könne "die Kapazitäten so anpassen, dass von diesen Veränderungen der Patient nichts merken würde", meint er im ORF. 

Von den im Schnitt knapp 500 Krankentransporten, die in Graz täglich durchgeführt werden, zeichnet der Samariterbund für lediglich 50 verantwortlich. Vonseiten des Samariterbundes heißt es, es herrschten "horrende Wartezeiten", unter denen die Grazer Bevölkerung leiden würde. Davon will das Rote Kreuz nichts wissen: Nur "vereinzelt, zu Stoßzeiten" komme es laut Krause zu Wartezeiten, abhängig vom "Einsatzgeschehen und der Dringlichkeit des Einsatzes". 

Auch für die rund 30 Beschäftigten des Samariterbundes könnte das Rote Kreuz demnach als Arbeitgeber einspringen. 

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com