Niederösterreich
Jobverlust in Krise - Vater überfiel mit Dynamit Bank
Ein 33-jähriger Familienvater hatte seinen guten Job am Airport verloren, fand keine neue Stelle mehr und wurde zum Bankräuber.
Für einen spektakulären Bankraub mit „Dynamit“ und Pistole Mitte Mai in Retz saß ein 33-Jähriger am Mittwoch am Landesgericht Wr. Neustadt auf der Anklagebank: Durch die Coronakrise hatte er seinen guten Job am Airport Wien-Schwechat (Anm.: hatte 17 Mitarbeiter unter ihm) verloren, fand trotz Bemühungen keine neue Stelle.
Bankraub auf Video
Also betrat der Arbeitslose im Mai maskiert eine Bank in Retz (Hollabrunn), legte einen Zettel „Habe Dynamit, das ist ein Überfall“ aufs Kassenpult und hielt der Bankangestellten eine Gaspistole vors Gesicht. Mit 43.000 Euro konnte der Tscheche flüchten - der Bankraub wurde indes von der Überwachungskamera gefilmt.
Mit der Beute kaufte sich der 33-Jährige einige Mobiltelefone und einen Audi A4. Doch durch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung konnte die Polizei den Verdächtigen bereits Ende Juni schnappen und das Auto sowie die Handys dabei sicherstellen.
Opfer und Täter weinten
Vor Gericht gestern in Wr. Neustadt erzählte das Opfer im Zeugenstand unter Tränen: „Ich habe seit dem Raubüberfall Panikattacken, brauche Schlaftabletten und bin in Therapie.“
Die Richterin wollte das Argument Jobverlust, Coronakrise und kein Geld für die Familie nicht gelten lassen und verdonnerte den bis dato unbescholtenen 33-Jährigen zu 5 1/2 Jahren Haft (nicht rechtskräftig). Beim Urteil brach dann auch der Vater einer vierjährigen Tochter in Tränen aus.