Wien

"Wegen Corona darf ich meine Frau im Heim nicht pflegen"

Heinz Friedrich ist verzweifelt, weil er seine Frau im Heim nicht mehr pflegen kann wie bisher. Bewohnern kämen dadurch die Bezugspersonen abhanden.

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Heinz Friedrich (56) mit seiner Frau Monika
Heinz Friedrich (56) mit seiner Frau Monika
privat

30 Wiener haben bereits Pflegeheime wegen Besuchsverboten und Isolationsmaßnahmen geklagt. Wie sehr die Corona-Krise in das Familienleben eingreift, erlebt Heinz Friedrich hautnah. Seine Frau Monika (62) liegt seit vier Jahren im Wachkoma. Derzeit wohnt Frau Friedrich im Pflegewohnhaus Donaustadt.

Fünf statt zwei Meter Abstand

Der Leidensweg des Paares begann am 13. März. Bis 4. Mai war kein Besuch gestattet. Dann nur zweimal die Woche für je 45 Minuten – und nur mit fünf Metern Abstand. "Die Bundesregierung gab einen Mindestabstand von nur zwei Metern vor", ärgert sich Friedrich. Seit 17. Juli darf er seine Frau zumindest wieder dreimal pro Woche sehen. Für ihn ist das aber viel zu wenig.

Friedrich kämpft für bessere Besuchsbedingungen

"Ich habe meine Frau 40 Stunden die Woche selber gepflegt." Die Pfleger können wegen des Personalschlüssels längst nicht so viel Zeit aufwenden, so der Familienvater. Unter "Aktion statt Isolation" kämpft er nun auf Facebook für bessere Besuchsbedingungen.

"Wir haben während der letzten Monate alle rechtlichen Möglichkeiten genutzt, um die Besuchsregeln für die Angehörigen der Bewohner in unseren Pflegeeinrichtungen maximal zu lockern", betont der Wiener Gesundheitsverband.

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