Österreich
Dürre in Österreich, was Sie jetzt wissen müssen
In Österreich herrscht Wassermangel, besonders akut fällt dieser in Oberösterreich aus. Wetter-Experte Florian Pfurtscheller klärt auf.
In weiten Teilen Oberösterreichs gibt es wegen der langanhaltenden Trockenzeit zu wenig Wasser. Kaum Niederschlag über Monate hinweg machen sich nun bemerkbar, das Bundesland nähert sich seinem historischen Tiefstand. "Heute.at" hat bei den Wetter-Experten von UBIMET nachgefragt, was das nun zu bedeuten hat.
Tatsächlich herrscht laut Florian Pfurtscheller Wassermangel: "Vor allem vom Innviertel, Mühlviertel, Zentralraum und Oberen Waldviertel gibt es Probleme durch das extrem niedrige Grundwasser."
8 Fragen und Antworten zur Wasserknappheit:
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"Seit dem Frühjahr gibt es ungewöhnlich lange und stabile Hochdruckphasen und dazu sehr hohe Temperaturen. Österreichweit gibt es ja neue Rekorde, was die Anzahl an Sommertagen betrifft. Der Hauptregenbringer in der warmen Jahreszeit sind Gewitter bzw. Italientiefs. Beides war heuer Mangelware", erklärt der Experte über das Entstehen der Dürre.
"Viele Bauern und kleinere Gemeinden gerade im Mühl- oder Waldviertel (aber auch in anderen Regionen) besitzen ihren eigenen Brunnen, der Sie mit Wasser versorgt. Wenn der Grundwasserspiegel stark absinkt, trocknen die Brunnen aus (versiegt) und die Betroffenen müssen extern mit Wasser versorgt werden", erklärt Pfurtscheller.
In Oberösterreich fiel verbreitet nur halb so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Jahr. Es ist dort seit Ende März zu trocken und es fehlen rund 300 l/m².
Auch im Westen von Vorarlberg bis Salzburg ist es zu trocken, hier fehlen verbreitet 100 bis 250 Liter pro Quadratmeter.
"Die Auswirkungen sind im Westen generell geringer, da hier durch die Berge generell mehr Regen fällt als in Oberösterreich. Etwa im Durchschnitt liegen wir im Osten, so auch in Wien. Etwas zu nass ist das Jahr bisher im Süden des Landes", meint der Meteorologe.
"Der Westen und Oberösterreich hatte schon im Sommer mit der Trockenheit zu kämpfen. Damals mussten manche Almen schon mit Wasser versorgt werden, jetzt sind vor allem die Bauern im Flachland betroffen", so der Experte.
In einigen der aktuell betroffenen Regionen müssen Feuerwehren aushelfen und Haushalte versorgen. Die Freiwillige Feuerwehr von Kleinraming musste etwa anrücken, um einen komplett ausgetrockneten Brunnen bei einem Mietshaus wieder mit Wasser zu füllen.
Der Experte gibt diesbezüglich Entwarnung: Insgesamt sei die Wasserversorgung in Österreich nicht gefährdet. "Solche Fälle hab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder."
In Oberösterreich dürfte erst kommende Woche etwas Regen fallen. "Damit aber die Trockenheit zu Ende geht und der Grundwasserspiegel wieder deutlich ansteigt, brauchen wir eine über mehrere Wochen andauernde nasse Wetterphase, wo es immer wieder regnet und sich keine längere Hochdruckphasen einstellen", meint Pfurtscheller.
Hier die Wetter-Aussichten für die nächsten Tage:
(red)