Niederösterreich
Wasserknappheit – jetzt wird der Garten zur Wüste
35 Krügerl im Schatten und kein Regen: Die enorme Trockenheit lässt den Grundwasserspiegel sinken. Orte in NÖ wollen das Trinkwasser rationieren.
Eine Hitzewelle jagt derzeit in Niederösterreich die nächste. Und ausgiebiger Regen - keine Tropfen auf den heißen Stein - ist nicht in Sicht. Der Grundwasserspiegel sinkt in einige Orten rasch, jetzt folgen Sanktionen.
"Bitte mit Trinkwasser sparsam umgehen"
Wasser aus der Leitung ist vorrangig zum Trinken da. Doch, wer keinen Brunnen hat und doch einen grünen Rasen haben will, greift zur Leitung. Einige Gemeinden ziehen jetzt die Notbremse und rufen zum Wassersparen auf. Die Folge: Braune Wiesen und leere Pools.
Dürre statt grüner Rasenfläche
Denn: Der Grundwasserspiegel waren noch nie so niedrig wie jetzt (sh. Grundwasserspiegelkarten vom Land NÖ). Neben dem Verbot des Füllens von Pools oder der Gartenpflege inklusive ganztags laufendem Wassersprinkler, gibt es zahlreiche Tipps wie man den Garten auch gut durch den Sommer bringt (sh. Bilderserie). "Aktuell gleicht mein Garten einer Wüste. Ich habe keinen Brunnen und ständiges Gießen mit dem Wasser aus der Leitung geht ins Geld und sorgt für Wasserknappheit", so ein Bewohner einer betroffenen Gemeinde.
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Gießen auf absolutes Minimum beschränken
Das Gießen von Gärten sei auf das "absolut notwendige Minimum" zu beschränken. Autos und Großgeräte dürfen außerhalb von gewerblichen Waschanlagen nicht mehr gewaschen werden. Wegen der Wasserknappheit wurden auch die Bauvorgaben in einigen Gemeinde, wie zB in Allhartsberg (Amstetten), geändert: Beim Neubau dürfe nach der Baustelle nicht mehr Wasser vom Grundstück abfließen als vorher.
Experten mahnen: "Jetzt gehört gehandelt"
Laut Experten Helmut Herlicska vom Wasserleitungsverband Burgenland könnten künftig insbesondere das Nordburgenland sowie Niederösterreich von einer Wasserknappheit betroffen sein. Rund um Wiener Neustadt merkt man das Sinken des Grundwasserspiegels am Anemonensee oder Achtersee drastisch - mehr dazu hier und hier. Laut Experten besteht akuter Handlungsbedarf: Denn der Wasserbedarf Österreichs wird bis 2050 um bis zu 15 Prozent steigen, gleichzeitig wird das Grundwasser aber um ein Viertel weniger werden.