Im Zuge eines Regionengipfels in Brüssel haben sich im Rahmen einer niederösterreichischen Initiative 74 europäische Regionen zur sogenannten „Power Regions“-Initiative zusammengeschlossen. Im Bild: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit dem bayrischen Staatsminister Erich Beißwenger und der von den 74 Regionen unterzeichneten Deklaration zur Bedeutung der EU-Kohäsionspolitik.
NLK Burchhart
Im Jahr 1995 ist Österreich der Europäischen Union beigetreten. Ermöglicht wurde dieser Beitritt von den Österreichern, die sich am 12. Juni 1994 mehrheitlich, nämlich mit rund zwei Drittel (66,58 Prozent), in einer Volksabstimmung für die Mitgliedschaft Österreichs in der EU ausgesprochen haben.
Seitdem habe sich Niederösterreich zu "einem der dynamischsten Bundesländer des Landes entwickelt", wie es in einer Aussendung des Landes heißt. "Die Wirtschaftsleistung hat sich verdreifacht, die Exporte haben sich vervierfacht und die Investitionen haben sich versechsfacht", berichtet Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP), die damals als junge Studentin den EU-Beitritt miterlebte.
"Führendes Agrarbundesland"
Seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 wurden über 660 Millionen Euro an Regionalförderung ausgeschöpft. Diese Mittel haben es ermöglicht, rund 6.000 Projekte mit EU-Geldern zu unterstützen. Dadurch wurde ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund vier Milliarden Euro ausgelöst. "Diese Investitionen haben nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes vorangetrieben, sondern auch über 15.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und 50.000 bestehende Arbeitsplätze gesichert. Zusätzlich konnten über 12,5 Milliarden Euro für den Agrarbereich lukriert werden, was die Bedeutung Niederösterreichs als führendes Agrarbundesland weiter unterstreicht", weiß Mikl-Leitner.
In der aktuellen Förderperiode (2021-2027) stehen rund 168 Millionen Euro an Regionalförderungen zur Verfügung. "Wenn man die europäische Erfolgsgeschichte fortschreiben will, muss auch die Kohäsionspolitik weitergeführt und ausgebaut werden", bringt es Mikl-Leitner auf den Punkt. Gerade die Zukunft der EU-Kohäsionspolitik stand jüngst im Zentrum eines Regionengipfels in Brüssel, wo sich im Rahmen einer niederösterreichischen Initiative 74 europäische Regionen, die sogenannten "Power Regions" zusammengeschlossen haben und eine Deklaration zur Bedeutung der Kohäsionspolitik unterzeichnet haben.
"Größte politische Friedensporjekt"
"Die Regionen sind es, die Europa zum Bürger bringen, in den Regionen wird Europa spürbar und erfahrbar", so die Landeshauptfrau. Sie betont: "Europa ist das größte politische Friedensprojekt aller Zeiten und wir müssen alles tun, um für Frieden, Freiheit und Wohlstand in Europa einzutreten."
Ein herausragendes Leuchtturmprojekt für die erfolgreiche Nutzung von EU-Fördermitteln sei der Aufbau der Technologiezentren und die Entwicklung der Technopole in Niederösterreich. Seit 2004 wurden die Standorte in Wr. Neustadt, Tulln, Krems und Wieselburg kontinuierlich ausgebaut. In den vergangenen Jahren kamen das Technologiezentrum in Seibersdorf und das ISTA in Klosterneuburg hinzu.
Der Export ist ein wichtiger Wohlstandsmotor für Niederösterreich: "Mit Deutschland, Ungarn, Italien und Tschechien liegen unsere Top-Exportmärkte in der Europäischen Union und sind unsere wichtigsten Handelspartner", betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Gründung des Europa-Forums Wachau
Auch die Gründung des Europa-Forums Wachau stehe in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Beitritt Österreichs zur EU, denn die visionäre Idee, eine europäische Zukunfts- und Denkwerkstatt in Niederösterreich zu installieren, wurde 1995 geboren. "Seither gilt das Europa-Forum Wachau als führendes Forum des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dialogs und für einen konstruktiven Austausch europäischer Zukunftsthemen. Das Forum versammelt jährlich europäische Spitzenvertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Medien und Diplomatie im Stift Göttweig und ist als Plattforum des Dialogs rund um das größte politische Friedensprojekt aller Zeiten nicht mehr wegzudenken", resümiert Mikl-Leitner.
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