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Waschküche in Gemeindebau wird zu Drogen-Hotspot
In Wien-Meidling sorgt ein Gemeindebau-Stiegenhaus für Aufsehen. Unbekannte rauchen in der "Waschküchenstiege" Joints und urinieren auf den Boden.
Regelmäßig sieht sich "Heute"-Leser Patrick* (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) mit üblen Gerüchen in seinem Wohngebäude konfrontiert. Der Grund: Der Pin-Code zur Waschküche im Untergeschoss des Hauses scheint sich herumgesprochen zu haben. Dort sollen nun Unbekannte die Räumlichkeiten nutzen, um Drogen zu konsumieren.
Code zu Waschküche seit 2017 nicht geändert
Seit fünf Jahren lebt der Wiener bereits in Meidling und ist über die Zustände in seinem Gemeindebau empört. Das Passwort zur Waschküche änderte sich in diesem Zeitraum nicht. Dadurch "verschaffen sich Jugendliche Zutritt, urinieren in unseren Kellerbereich und rauchen Gras", ärgert sich der Bewohner im "Heute"-Talk.
Es sei für ihn entwürdigend, die Stiege zu betreten und den abgestandenen Uringeruch einatmen zu müssen. "In so einer Umgebung will ich meine Kinder nicht großziehen müssen", ist sich der Anrainer sicher. Dass dagegen niemand etwas unternimmt, hielt er im "Heute"-Talk für einen schlechten Scherz.
"Standardfloskeln von Wiener Wohnen gehen wie warme Kartoffeln"
Laut Patrick wurde ihm in einem Telefonat mit Wiener Wohnen erklärt, dass man dagegen nichts machen könne – für die Hausverwaltung sei man nämlich nicht zuständig. Die einzige Möglichkeit um gegen die Missstände vorzugehen, bestünde darin, die Polizei zu alarmieren, wenn die Kellerräume wieder als Drogenumschlagplatz verwendet werden.
Das Umstellen der Zugangsmöglichkeiten in ein Kartensystem soll ebenso wenig funktionieren, wie die Änderung des Anlagenpasswortes. "Solche Standardfloskeln laufen hier wie warme Kartoffeln – so etwas akzeptiere ich nicht mehr", sagte der Mann im "Heute"-Talk.
Wiener Wohnen "sieht sich das Thema an"
Auf Anfrage der "Heute"-Redaktion konnte Wiener Wohnen noch keine weiteren Informationen zur Causa "Waschküchenstiege" geben. Man sehe sich den Sachverhalt jedoch genauestens an. "Wir sehen uns den Fall an", versicherte eine Pressesprecherin. Bis dahin werden sich Patrick und seine Nachbarn also noch gedulden müssen.